Es sei politisch erklärter Wille, dass die Nutztiere der Landwirte verstärkt auf die Weide kommen. Eine Vorgabe, die nur schwer mit einer möglichen Ausbreitung von Wölfen zusammenpasst, meint Voss, der neben seinen Milchkühen auch eine kleine Schafherde besitzt und der sich natürlich Sorgen um seine Tiere macht.
Wie kann der Wolf von den Nutztieren ferngehalten werden? Meterhohe Einzäunungen oder Herdenschutzhunde? Laut dem Kreislandwirt seien dies keine praktikablen Lösungen. Allein die Vorstellung, sämtliche Weideflächen mit zwei Meter hohen Zäunen einzufassen, sei haarsträubend, ganz abgesehen von den finanziellen Hürden.
Das Problem sei laut Voss, dass der Wolf für einige Naturschützer zu einem Prestigeobjekt geworden sei; mit der Ausbreitung in deutschen Wäldern werde geprahlt. Die Probleme würden jedoch zu selten diskutiert.
Voss stellt klar: Er ist nicht grundsätzlich gegen Wölfe in heimischen Wäldern: „Es kommt auf die Menge an.“ Genau das sei schwierig: Denn natürliche Feinde habe der Wolf nicht. Ein Wachsen der Populationen sei somit zu erwarten. Da Wölfe stets darauf bedacht seien, leichte Beutetiere zu finden, seien Probleme vorprogrammiert.
Exemplarisch nennt Voss den Namen Gloria und die Region Schermbeck, wo ein Rudel Wölfe nachgewiesen wurde, das für dutzende Angriffe auf Nutztiere verantwortlich gemacht werde. Neben Schafen seien dort auch Attacken auf Ponys dokumentiert worden, unter anderem von Wölfin Gloria.
So weit dürfe es vor Ort nicht kommen, warnt Voss, der abermals betont: „Ein durchziehender Wolf dürfte keine Probleme bereiten, ein Rudel hingegen schon.“
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