Die Zahl sei jedoch nur eine Momentaufnahme: Pro Woche werden der Gemeinde zwei bis zu drei Personen zugewiesen. Wie bisher handele es sich größtenteils um Frauen mit Kindern, die zunächst in den Notunterkünften der untergebracht werden. Ziel sei es jedoch, die Flüchtlinge in private Wohnungen zu vermitteln. Das sei nicht einfach: „Der Wohnungsmarkt gibt vor Ort nicht viel her“, erklärt Meryem Yilmaz.
Froh ist sie, dass sich in Herscheid ehrenamtliche Dolmetscher gefunden haben, die bei der Erstaufnahme helfen. Sie können bei vielen Fragen vermitteln, unter anderem bei der Antragstellung für Sozialleistungen beim Jobcenter. Die Verteilung der Kinder auf Kindergärten und Schulen übernehme der Märkische Kreis.
Während diese formellen Abläufe meist problemlos funktionieren, bleibe das Problem der Sprachbarriere bestehen. Laut Yilmaz können die heimischen Träger nicht ausreichend Sprachkurse ermöglichen; die Wartelisten seien voll. Froh ist sie daher, dass ehrenamtliche Helfer in Herscheid einen freiwilligen Kurs anbieten, um die Flüchtlinge bei der Verständigung zu unterstützen. Wie groß das Engagement der Herscheider sei, habe sich bereits bei einem Willkommens-Café Ende März in der Aula am Rahlenberg gezeigt.
Neben den Personen aus der Ukraine sind in den gemeindlichen Unterkünften zurzeit 44 Asylbewerber untergebracht, die von der Gemeinde betreut werden. Nicht alle von ihnen beziehen Sozialleistungen, da einige Asylbewerber bereits eine Arbeitsstelle vor Ort gefunden haben, erzählt Meryem Yilmaz.