Das äußere Erscheinungsbild wird grundlegend durch einen Anbau in Richtung Hallenplatz geändert. Links und recht entstehen zwei Trapeze in Stahlbeton, die mit einem Stahldach verbunden werden. Auf dem Hallendach sind auf kompletter Fläche Feuchtigkeitsschäden festgestellt worden, auch hier sei eine Erneuerung nötig.
Im linken Trapezanbau wird der neue Eingangsbereich samt Garderobe entstehen. Die Treppe in den Keller verschwindet, stattdessen wird an dieser Stelle ein Treppenaufgang zur Empore gebaut. Aufgrund dieses zweiten Fluchtweges (die Treppe im Innenraum bleibt bestehen) kann die Empore als zusätzliche Veranstaltungsfläche mit Platz für fast 200 Personen genutzt werden. Ohnehin soll die Gemeinschaftshalle durch einen Trennvorhang im großen Saal unterteilbar und somit vielseitiger nutzbar werden.
Große, zum Teil bodentiefe Fenster sollen für eine maximale Lichtdurchflutung sorgen, die mittels Sonnenschutz bei Bedarf reguliert werden kann. Eine abgesenkte Bühne sowie die dafür benötigte Technik, ebenerdig erreichbare Sanitärräume (auch behindertengerecht), großzügiger Küchenbereich, einladende Theke, Belüftungsanlage – fast alles soll moderner werden. Durch die Beibehaltung der Fachwerkträger im seitlichen und im Deckenbereich bleibt auch ein Teil erhaltenswerte Ursprünglichkeit bestehen.
Für die Sportschützen ergeben sich durch den Umzug in den Kellerbereich der Halle viele Vorteile: Die Anzahl der Schießstände wird erweitert, sodass künftig Teamwettkämpfe in Herscheid möglich sind. Zudem erhält moderne Technik Einzug: Die Schüsse werden elektronisch erfasst. Das Vogelschießen im Rahmen der Herscheider Schützenfeste könnte ins Freie verlegt werden. Wie Volker Halbhuber, 2. Vorsitzender der Schützen, erzählte, sei der Einsatz eines mobilen Schießstandes denkbar. Dann könne mit größerer Munition auf den Schützenvogel angelegt werden: „Also mit richtig Kawumm“, so Halbhuber.
Zum veränderten Erscheinungsbild wird ein neuer Bodenbelag beitragen. Nach jetzigem Planungsstand ist Echtholzparkett vorgesehen. Dieses darf allerdings wegen der Bodenheizung nicht zu dick sein. Jedoch sei über die genaue Farb- und Materialwahl noch nicht abschließend abgestimmt worden, betont Architekt Hennecke.
Letztlich hängt die konkrete Umsetzung – wie so oft – auch von den Finanzen ab. Die Maßnahme schlägt nach ersten Schätzungen mit 2,71 Millionen Euro zu Buche. Dieser Betrag wird zwar zu 100 Prozent durch Fördermittel des Landes gestemmt. Allerdings, so gibt Bauamtsleiter Lothar Weber zu bedenken, sei die Preissteigerung im Baugewerbe extrem: „Wir müssen abwarten, wo wir am Ende landen.“
Besagtes Ende, also die Fertigstellung der neun Halle, ist übrigens für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant.