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Aus für Gas und Öl: Energie-Experte rät zur Wärmepumpe

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Von: Dirk Grein

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Mit der richtigen Einstellung der Heizung lässt sich Geld sparen und obendrein wird die Umwelt entlastet. Darüber informierte der Energieberater im Bürgersaal.
Mit der richtigen Einstellung der Heizung lässt sich Geld sparen und obendrein wird die Umwelt entlastet. Darüber informierte der Energieberater im Bürgersaal. © pleul / DPA

Weg von den fossilen Brennstoffen, hin zu klimaschonendem Heizen: Vor dieser Umstellung stehen nahezu alle Hausbesitzer. Angesichts immenser Kosten stehen sie vor der Frage, welche Technik die richtige für ihr Gebäude ist. „Wir erleben zurzeit, wie hilflos viele Verbraucher sind“, sagt Martin Halbrügge. Die Enttäuschung, dass seinem Vortrag im Bürgersaal trotz des aktuellen Themas nur 13 Zuhörer folgten, konnte der Energieberater der Verbraucherzentrale nicht verbergen.

Herscheid - Vielleicht, so vermutete er, sei die Komplexität ein Grund dafür, dass sich die Menschen nicht oder zu wenig mit dem Heizen für Klima und Geldbeutel befassen. Denn die notwendige Veränderung könne unbequem sein: Der Energieverbrauch der jetzigen Zeit sei zu hoch. Im Schnitt erzeuge jeder Einwohner pro Jahr neun Tonnen des schädlichen Kohlenstoffdioxids: „Das ist Raubbau an der Natur und an den nächsten Generationen“, sagte Halbrügge.

Jeder könne einen Beitrag zur Besserung leisten und das eigene Heizverhalten hinterfragen. Der Experte riet zu einem Brennwertcheck, bei dem Tagesverbräuche ermittelt und dokumentiert werden. Derlei Vergleichswerte geben Aufschluss über den Brennwertbetrieb der Heizungsanlage. Häufig sei an den Anlagen die Heizkurve falsch eingestellt, die den Zusammenhang von Außentemperatur und Vorlauftemperatur beschreibe. Dort lauern große Sparpotenziale, erläuterte Halbrügge, der passende Grafiken präsentierte und sich kritischen Nachfragen der Zuhörer stellte.

„In zehn Jahren wird bei Ihnen daheim auch eine Wärmepumpe laufen, an dieser Technik geht kein Weg vorbei“, sagte Martin Halbrügge, zertifizierter Energieberater (rechts), im Bürgersaal.
„In zehn Jahren wird bei Ihnen daheim auch eine Wärmepumpe laufen, an dieser Technik geht kein Weg vorbei“, sagte Martin Halbrügge, zertifizierter Energieberater (rechts), im Bürgersaal. © Dirk Grein

Tenor seiner Ausführungen: Öl und Gas als Energieträger haben ausgedient. Er plädierte vehement für die Nutzung von Wärmepumpen. Die Technologie sei in der Lage, „unseren Bedürfnissen gerecht zu werden.“ Dies gelte für Neu- und auch für Altbauten. Der Berater wagte eine These: „In zehn Jahren wird bei Ihnen daheim auch eine Wärmepumpe laufen, an dieser Technik geht kein Weg vorbei.“

Neben Wärmepumpen zählen seiner Meinung nach Photovoltaik und Wärmeschutz – also die Dämmung von Fassade und Dach – zu den drei tragenden Säulen eines umweltbewussten Heizens. Trotz Fördermöglichkeiten seien die Investitionen mit hohen Kosten für die Hausbesitzer verbunden. Daher riet Halbrügge dazu, die Maßnahmen in Abstimmung mit Installateuren und Beratern in kleinen Schritten zu vollziehen. Langfristig könnten dadurch Einsparungen erzielt werden, weshalb „ich Sie nur ermutigen kann, sich darauf einzulassen.“

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