Teckentrup-Geschäftsführer entwickelt vielseitig einsetzbaren Hygiene-Griff

Herscheid – Selbst ist der Mann, das gilt bei der Firma Teckentrup insbesondere für den Geschäftsführer. Denn auf Initiative von Thomas Volborth ist ein Hygienegriff entstanden, der nicht nur den rund 250 Mitarbeitern in der Coronakrise helfen soll.
Auch über den Einzelhandel und das Internet wird das Produkt für alle interessierten Bürger angeboten. Die erste Resonanz ist groß.
Die Idee
Bereits Mitte März hatte das Unternehmen ein Maßnahmenpaket zum Umgang mit dem Virus erarbeitet. „Dennoch blieb das Problem, dass die vielen Türen von unseren Mitarbeitern angefasst werden. Trotz verstärkter Reinigungszyklen blieb somit ein Restrisiko einer Infektion“, erklärt Volborth. Er ergänzt, dass Handschuhe aus betriebsbedingten und ökologischen Gründen keine geeignete Lösung waren und sind.
Der 55-Jährige informierte sich im Internet über die gängigen Produkte auf dem Markt. Keines erfüllte aber alle Anforderungen des Unternehmens: Das Produkt sollte flach, leicht aber stabil, gut desinfizierbar und vielseitig verwendbar sein. Der geweckte Erfindergeist des Geschäftsführers wurde beim Einkauf im Supermarkt angekurbelt: Ein Griff, der für das Türenöffnen und als Lenker für Einkaufswagen nutzbar ist, das wäre der Clou.
Die Umsetzung
Gesagt, getan: Im Familienkreis wurden Ideen ausgetauscht und mit Hilfe von Stichsägen im heimischen Keller an einem Holzmodell in die Tat umgesetzt. Dieses wurde gemeinsam verfeinert, sodass letztlich die Anforderungen übererfüllt wurden. Auch das Aufschieben von Türen, das Drehen von Schlüsseln und WC-Schlössern sowie das Betätigen von Schaltern gelang mit dem entwickelten Griff.
Die Anfertigung
Zum Proben war Holz ideal, doch für das Produkt nicht – daher musste ein passender Werkstoff gefunden werden. Die Firma Teckentrup selbst hat sich auf die Herstellung von Bauteilen und Schraubenelementen aus Metall spezialisiert. Doch für den Griff wurde ein medizinischer Kunststoff gewählt, den der Degenhardt Werkzeugbau vorschlug. Die Firma aus Halver war von der Idee derart begeistert, dass binnen weniger Tage ein Werkzeug konstruiert war, mit der die ersten Griffe produziert wurden. Und auch die Serienproduktion soll in Halver erfolgen.
Die Anwendung
Seit dieser Woche findet der Hygienegriff in der Firma Teckentrup Anwendung. „Damit konnten wir die Infektionssicherheit verbessern“, freut sich Thomas Volborth. Er hatte das Produkt zuvor bei einem Gang durch den Betrieb getestet und konnte erleichtert feststellen, dass sämtliche Anforderungen erfüllt wurden. Aufgrund der Größe (in etwa wie ein Handy) kann der Griff problemlos in der Hosentasche mitgeführt werden. Und das gewählte Material ermöglicht eine rasche Reinigung. „Wenn man es abends nach dem Arbeitstag in die Spülmaschine steckt, kann man das Produkt am nächsten Tag wieder benutzen“, sagt Thomas Volborth.
Der Vertrieb
Auf Anregung der eigenen Mitarbeiter und der Mitwirkenden in der Entwicklungsphase wird dieser Griff allerdings nicht nur in der Firma, sondern auch für Dritte angeboten. „Dabei geht es nicht um den Profit, sondern darum, den Menschen und auch dem örtlichen Einzelhandel eine Hilfestellung zu bieten“, betont Thomas Volborth. Über das Internet können die Hygienegriffe zum Stückpreis von 4,99 Euro über Ebay gekauft werden. Günstiger sind die Griffe in ausgewählten Geschäften vor Ort erhältlich. Im Dorfladen Hüinghausen, in Eichelhardts Weinkontor in Lüdenscheid sowie in Peters Lädchen in Halver werden die Griffe angeboten. „Somit können wir mit diesem Produkt auch unseren heimischen Handel in dieser schweren Zeit unterstützen“, betont der Teckentrup-Geschäftsführer.
Weitere Informationen
Auf der Firmenhomepage www.teckentrup.de finden Interessierte weitere Informationen zu den Vielzweck-Hygiene-Griffen und die genaue Gebrauchsanweisung.
Alle Informationen rund um das Coronavirus im Märkischen Kreis gibt es hier.