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Ein brennendes Problem

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Von: Marie Veelen

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Die Mitglieder des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses besichtigten das Feuerwehrgerätehaus in Rärin. Dabei sahen sie unter anderem wie klein dieses ist und dass der Umkleidebereich sich ohne Abtrennung direkt hinter den Fahrzeugen befindet. © Veelen

Herscheid - Das Feuerwehrgerätehaus in Rärin muss dringend saniert werden. Es entspricht nicht mehr den Vorschriften, wie bereits im Frühjahr bei der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes festgestellt wurde. Der Planungs-, Bau- und Umweltausschuss sah sich das Gebäude am Montag an und ließ sich vom Ingenieurbüro Winkler und Partner mögliche Umbaupläne vorstellen.

Das Feuerwehrgerätehaus in Rärin wurde 1965 gebaut, ist daher in die Jahre gekommen und vor allen Dingen zu klein geworden. Die Stellplätze bieten nicht mehr genügend Platz für die immer größer werdenden Feuerwehrfahrzeuge. Die Umkleideräume, die gemeinsam von Frauen und Männern genutzt werden, befinden sich im selben Raum und entsprechen nicht mehr dem Standard. Zusätzlich ist keine Absauganlage vorhanden, die gerade bei diesen engen Gegebenheiten nötig wäre, und auch die Beseitigung von Stolperfallen wie Treppenstufen ist dringend notwendig. Die Alarmwege müssen markiert sowie die Bodenbelege erneuert werden. Die Zahl der Parkplätze für die Einsatzkräfte reicht nicht aus, und was den Aufenthaltsraum betrifft, ist dieser derzeit ein Multifunktionsraum, der gleichzeitig als Büro und Schulungsraum dient.

Architekt Jürgen Vogt vom Ingenieurbüro Winkler und Partner stellte den Mitgliedern des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses vor, wie das Feuerwehrgerätehaus in Rärin zukünftig aussehen könnte – entweder nach einem Umbau oder nach einem Neubau. „Für beides ist jedoch mehr Fläche notwendig“, erklärte er.

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Anhand eines Planes erklärte Architekt Jürgen Vogt, wie ein Umbau und wie ein Neubau aussehen würde. © Veelen

Bei einem Umbau solle die Fahrzeughalle an den vorderen Bereich des Gebäudes ausgegliedert werden. Zudem sei eine zusätzliche Übungsfläche von 250 Quadratmetern nötig und Stellplätze für die Einsatzkräfte seien auf dem derzeitigen Grundstück nicht zu schaffen. Zu beachten sei dabei, dass die Ausfahrten frei bleiben und sich weder mit den Fahrzeugen der Einsatzkräfte bei der Anfahrt zum Gerätehaus kreuzen dürfen, noch während Übungen zugestellt werden. Im Untergeschoss seien dann vorrangig die Umkleideräume – für Männer und Frauen getrennt – angesiedelt, sanitäre Einrichtungen sowie jeweils eine Schleuse zwischen diesen Räumen und der Fahrzeughalle. Zusätzlich ist auf dem Plan ein Material- beziehungsweise Werkstatt-Bereich zu sehen.

Für das zweite Obergeschoss seien ein Büro, eine kleine Teeküche und ein Schulungs- beziehungsweise Aufenthaltsraum neben einem Abstellraum geplant. Die Kosten für den Umbau schätzt Jürgen Vogt auf rund 1,1 Millionen Euro.

Das Problem sei allerdings, wie Vogt schilderte: „Der Umbau ist im laufenden Betrieb nicht möglich.“ Dafür müsse noch eine Lösung gefunden werden und auch die Kosten dafür seien noch nicht erfasst. Dass ein Altbau zudem ein erhöhtes Kostenrisiko sei, weil Dinge auf einen zukommen könnten, mit denen man vorher nicht gerechnet habe, dem stimmte auch Klaus Prinz, Ausschussvorsitzender, zu: „Aus eigener Erfahrung als Handwerker weiß ich, dass ein altes Gebäude ein Fass ohne Boden ist.“

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Das Feuerwehrgerätehaus in Rärin ist in die Jahre gekommen und bedarf dringend einer Sanierung. Es wurde 1965 gebaut. © Veelen

Da die Erschließung des Obergeschosses durch die Treppenanlage zudem schwierig sei, stellte Jürgen Vogt noch ein weiteres Modell vor: den Neubau des Gerätehauses, der auf einer Ebene möglich wäre.

Auf der einen Seite sind auf diesem Plan die Fahrzeughalle eingezeichnet und dahinter als getrennte Räume eine Werkstatt, die Technik und durch eine Schleuse zu erreichen ein Teil der Sanitär- und Umkleideräume. Diese erstrecken sich zudem entlang der Fahrzeughalle für die Damen. Ein Eingangsflur trennt diese Räume von einem Büro, einem Stuhl-/Abstellraum, der Küche und einem Aufenthaltsraum, der auch gleichzeitig Schulungsraum sein kann.

Vor diesem Teil des Gebäudes und damit neben dem Ausfahrtsbereich ist eine Übungsfläche geplant. Die Stellplätze für die derzeit 24 Einsatzkräfte sind mit einer eigenständigen Zufahrt hinter dem Gebäude geplant. Die Kosten für einen Neubau würden sich laut Vogt auf rund 1,3 Millionen Euro belaufen. Darin enthalten sei jedoch noch nicht der Rückbau des alten Gebäudes und auch die Frage des Standortes für den Neubau ist noch offen. Eine Entscheidung, welche Möglichkeit für die Gemeinde in Betracht kommt, wurde bisher noch nicht getroffen.

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