Die Unsicherheit, ob die überregional bei Jung und Alt beliebten Fahrten (verteilt über insgesamt vier Tage) überhaupt stattfinden konnten, wuchs mit dem Anstieg der Coronazahlen. Das bei den vorausgegangenen Fahrtagen bewährte Sicherheitskonzept musste kurz nach dem Start des Vorverkaufs prompt geändert werden: Die Umstellung von 3 auf 2 G-Regel bedeutete für Kodinger, dass er etliche Telefonate führen und Emails schreiben musste. Karteninhaber wurden über die Änderung informiert, zusätzliche Helfer hinzugezogen. Denn auf dem Bahnhofsgelände musste eine Schleuse am Eingang eingerichtet werden, um zu kontrollieren, ob die Besucher geimpft oder genesen sind.
„Das hat wunderbar geklappt“, freute sich Kodinger über das Engagement der Vereinsmitglieder und das Verständnis der Gäste. Die Stimmung am Eingang sei erwartungsfroh gewesen: Kinder und Erwachsene ließen sich bereitwillig ein Bändchen umlegen, mit dem die Zugehörigkeit zur 2 G-Gruppe im Handumdrehen nachgewiesen werden konnte. Auch die Maskenpflicht auf dem Gelände und in den Zügen sorgte kaum für Murren.
Die Sperrung der A 45 ließ den Stresspregel hingegen steigen: Besucher aus dem Ruhrgebiet kamen teilweise mit deutlicher Verspätung und erst nach einem ungeplanten Schlenker durch Lüdenscheid am Bahnhof an. Die Fahrten konnten sie nicht zu den gebuchten Zeiten antreten, doch Chef-Planer Kodinger fand stets noch einen Ersatztermin.
Das war auch deswegen schwierig, weil die Kapazitäten bewusst verringert worden waren, damit in den Wagen kein Gedränge entstand. Pro Fahrt waren es bis zu 170 Besucher, die von Nikolaus Peter Opitz Besuch erhielten. Dieser verstand es, Mitfahrer aller Altersklassen anzusprechen: Für die vorgetragenen Gedichte und gesungenen Lieder (bei aufgesetzten Masken) erhielten die Kinder als Belohnung eine Tüte mit allerlei Naschereien,
Für jeden Fahrtag waren im Hause Kodinger 260 Geschenketüten gepackt worden. Insgesamt waren es also mehr als 1 000 Kinder sowie mindestens genauso viele Erwachsene, die die Fahrt mit dem Nikolaus durchs Elsetal genossen. Das sei kein Vergleich zu den Vorjahren. „Insbesondere Gruppen aus Schulen und Kindergärten fehlen“, wusste Ulrich Kodinger zu berichten, gab aber zugleich zu verstehen, dass er mit den vier Fahrtagen durchaus zufrieden sei.
Dies machten er und seine Mitstreiter weniger an den genannten Zahlen, sondern vielmehr am Gemeinschaftserlebnis fest. Am Versorgungsstand hatten die Helfer alle Hände voll zu tun und in der kleinen Ausstellung (untergebracht in einem Waggon) konnte weihnachtliche Dekoration erworben werden. Von dort aus hatte Helferin Sonja Behnke einen guten Blick auf den Bahnhof. Sie schaute immer dann ganz genau hin, wenn der Zug wieder in Hüinghausen eintraf und die Kinder ausstiegen. „Es ist einfach schön, wenn man die vielen leuchtenden Kinderaugen sieht“, brachte Sonja Behnke zum Ausdruck, dass die Nikolausfahrten – allen Hürden zum Trotz – ein Erfolg gewesen sind.