Die Begrüßung oblag Rektorin Heike Zilinski, die den Erstklässlern die Scheu nahm. Zwar beginne mit dem Eintritt in den neuen Abschnitt der oft zitierte Ernst des Lebens: „Der Spaß wird dabei aber nicht zu kurz kommen“, versicherte sie, dass das Lernen den Kindern Freude bereiten wird.
Als Beleg dafür führten die Viertklässler einen kurzen Sketch auf, in dem sie den Mathematikunterricht aufs Korn nahmen: Lehrer Braune (gespielt von einem Schüler) versuchte es mit zahlreichen Beispielen wie Katzen, Mäusen und Tomaten – doch die erhoffte Antwort auf seine Rechenaufgabe erhielt er von seinen Schülern nicht, sondern lediglich Erklärungen dafür, warum die Aufgabenstellung schräg sei.
Die vierten Klassen hatten zudem zwei musikalische Aufführungen vorbereitet: Das von vielen erwartete „Alle Kinder lernen lesen“ war allerdings nicht dabei. Stattdessen stimmten die Großen das Schullied vom Rahlenberg an und hießen die neuen Mitschüler mit einem weiteren modernen Lied herzlich willkommen.
Dies tat auch Irmtraud Schulte, die seit Anfang August offiziell Konrektorin der Grundschule ist. Sie motivierte die Erstklässler, sich aktiv am Schulalltag zu beteiligen und Dinge zu erfragen. Genau das machte ein Erstklässler prompt, der sich danach erkundigte, wie denn der Vorhang auf der Bühne geöffnet und geschlossen werde. Irmtraud Schulte verwies amüsiert auf ein seitliches Seil, der Schüler nickte derweil zufrieden: Erste kleine Lektion also gelernt.
Seine Premiere erlebte am Donnerstagvormittag Thomas Bartz: Der neue Pfarrleiter der katholischen Pfarrei St. Laurentius Plettenberg-Herscheid war zum ersten Mal zu Besuch im Bildungszentrum. Einen gesonderten Schulgottesdienst zur Einschulung gab es nicht, stattdessen richteten Bartz und der evangelische Gemeindepfarrer Bodo Meier das Wort in der Aula an die Schüler. „Nicht nur eure Eltern und die Lehrer stehen hinter euch, sondern auch Gott“, gab der Pfarrleiter den Jüngsten mit auf den Weg.
Bodo Meier verdeutliche den Kindern zudem, wie vielseitig unsere Hände sind. Neben dem Einsatz beim Zähneputzen und Elternumarmen seien diese auch dazu fähig, zu sehen, zu hören und zuzuhören. Eine Person, die die Hand auf die Schulter legt und zuhört, sich sorgt und unterstützt – das wünschte Meier den Schulanfängern. Gemeinsam mit Thomas Bartz verteilte er komprimierte Handtücher mit dem Aufdruck: „Gottes Segen auf all deinen Wegen.“
Nach diesen guten Wünschen stieg die Spannung: In Zweier- oder Dreierreihen gingen die drei ersten Klassen, angeführt von ihren Lehrerinnen, in ihre Klassenräume zur ersten Unterrichtsstunde. Der Förderverein lud die Eltern in der Zwischenzeit zum Eltern-Café ein.
Bei den vielen Gesprächen wurde eine Hoffnung immer wieder geäußert, die Schüler, Lehrer und Eltern vereint: Alle wünschten sich eine unbeschwerte Grundschulzeit, die im Gegensatz zu den letzten Jahren nicht durch Corona-Einschränkungen, sondern vielmehr durch harmonische Begegnungen geprägt sein soll – die Einschulung war in dieser Hinsicht ein gelungener Auftakt.
Das Umsetzen der Rutsche vom alten auf den neuen Schulhof (in Höhe der Kleinsportanlage) war eine von wenigen kleinen Maßnahmen, die während der Sommerferien an der Grundschule Rahlenberg umgesetzt wurden. Weitere Maßnahmen seien nicht notwendig gewesen, erzählt Herscheids Gebäudemanager Dirk Dismer. Er betont, dass die ersten beiden Bauabschnitte des Bildungszentrums – in das die Schule integriert ist – so gut wie abgeschlossen seien. Was noch ausstehe, sei der finale dritte Bauabschnitt, der sich maßgeblich mit der Gestaltung des Außenbereichs befasst. Dieser beinhaltet auch den Rückbau eines Teils der alten Grundschule, der nicht mehr benötigt wird. Erhalten bleibt der Trakt oberhalb des bebauten Pausenhofs sowie der Durchgang zum Bildungskomplex. Die anderen Räume sollen zurückgebaut werden; in diesem Bereich soll ein neuer Spielplatz entstehen, der nicht nur von den Schülern genutzt werden kann, sondern auch öffentlich zugängig gemacht werden soll. Laut Dirk Dismer sei ein für die Maßnahme beauftragter Planer inzwischen vor Ort gewesen und habe sich die Örtlichkeit angeschaut. Auch der Förderantrag sei bereits gestellt. Einen Zeitplan für die Umsetzung des Vorhabens gebe es bislang allerdings noch nicht.