Wocklum - Wenn die Christen nicht in die Kirche kommen, dann kommt die Kirche zu den Menschen. So war es zumindest am Pfingstmontag im Wocklumer Reitstadion bei der diesjährigen Sternwallfahrt des Pastoralverbundes Balve-Hönnetal.
Gut 500 Katholiken, deutlich mehr als 2018, als die Veranstaltung einmalig an der Motte in Küntrop stattfand, nahmen an diesem Gottesdienst teil, der vom Miteinander der Generationen lebte.
Als die Mädchen und Jungen von Pfarrer Andreas Schulte aufgefordert wurden, Seifenblasen aus den vor der Messe ausgeteilten Döschen aufsteigen zu lassen, hatten auch die Erwachsenen ihren Spaß daran. Denn, so der Geistliche: „Auch etwas so Kleines wie eine Seifenblase ist wertvoll.“
Miteinander ins Gespräch kommen
Die zahlreich erschienenen Gottesdienstteilnehmer kamen dabei miteinander ins Gespräch – so wie es die Verantwortlichen sich erhofft hatten. „Das Kleine kann uns zur Sprache bringen“, sagte Schulte. Der Pfarrer rief in seiner Predigt dazu auf, den Neben- und Hintermann kennenzulernen, denn es sei schade, dass Christen miteinander feiern würden, ohne miteinander zu sprechen. Pfingsten sei eine gute Gelegenheit, dies zu ändern: „Gottes neuer Geist ermutigt uns, und nimmt uns unsere Angst.“
Diese positive Nachricht soll sich verbreiten im Pastoralverbund und darüber hinaus. Jung und Alt, die sich aus vielen Gemeinden auf den Weg nach Wocklum gemacht hatten, nahmen diese Botschaft mit. Diese wurde musikalisch untermalt von einer für diese Messfeier zusammengestellte Projektband.
Krabbelecke für die Jüngsten
Und weil auch die kleinsten Wallfahrer in der für sie eingerichteten Krabbelecke vollauf beschäftigt waren, war es ein Pfingsttag für alle Generationen. „Es braucht aber keine Sternwallfahrt, damit Kinder und Jugendliche willkommen sind“, betonte Pfarrer Andreas Schulte. „Unsere Gemeinden sollen so tolerant sein, dass grundsätzlich die jüngere Generation in jeder Messe willkommen ist.“
Sternwallfahrt zum Pfingstfest
Dies war laut Schulte ein Punkt, der bei der Diskussion um die zu bildenden Gemeindeteams in vielen Gemeinden zur Sprache gekommen sein: „Kinder und Familien brauchen ihren Platz in unseren Kirchen.“ Dazu gehöre, das Verhalten von Kindern während eines Gottesdienstes zu akzeptieren.
Gemeinschaft gepredigt - und gelebt
Der Beifall von den Rängen gab Pfarrer Schulte eindrucksvolle Zustimmung. Gemeinschaft wurde an diesem Tag nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt: Würstchen, Steaks und Kuchen waren im Angebot, von dem ausgiebig Gebrauch gemacht wurde. Als dann alles wieder weggeräumt wurde und der Aufbau für das am Donnerstag beginnende Balver Optimum weiter voranschreiten konnten, packten auch die drei Helfer vom Malteser Hilfsdienst ihre Sachen wieder zusammen. „Es ist immer gut, wenn wir nichts zu tun haben – und so war es heute“, sagte Kristina Stadelhofer.