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„Glücksgriff für beide Seiten“

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Von: Julius Kolossa

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Johanna Brenscheidt wird im Hotel Antoniushütte in Eisborn zur Hotelfachfrau ausgebildet. Die dreijährige Ausbildung läuft seit vergangenen Herbst.
Johanna Brenscheidt wird im Hotel Antoniushütte in Eisborn zur Hotelfachfrau ausgebildet. Die dreijährige Ausbildung läuft seit vergangenem Herbst. © Kolossa

Von der Schule in die Gastronomie: Im Rahmen der Woche der Ausbildung erzählt Johanna Brenscheidt über ihre Berufsfindung und die Ausbildung zur Hotelfachfrau in der Antoniushütte. „Ein Glücksgriff für beide Seiten“, sagt dazu auch Betriebsleiterin Monika Müthing.

Eisborn – Vom Abitur (fast) direkt in die Ausbildung: Johanna Brenscheidt (18) aus Sundern-Stemel hat diesen Weg im Oktober 2022 eingeschlagen – und bislang nicht bereut. „Ich befinde mich im ersten Ausbildungsjahr zur Hotelfachfrau“, erzählte sie am Dienstag anlässlich der laufenden Woche der Ausbildung im Märkischen Kreis in ihrem Ausbildungsbetrieb Antoniushütte in Eisborn. „Nach dem Abitur fand ich zwar zunächst ein Studium der Sprachwissenschaften spannend, die möglichen künftigen Arbeitsbereiche haben mich dann aber schnell abgeschreckt“, sagte Brenscheidt.

Nach Abbruch des Studiums ging es für die 18-Jährige mit der Berufsberatung weiter – und der Empfehlung, eine Ausbildung in einem Hotel zu beginnen. „Ich habe dann genau eine Bewerbung geschrieben, und zwar an die Antoniushütte“, so Brenscheidt, die offen zugibt: „In Eisborn war ich bis dahin allerdings noch nie.“

Vorstellungsgespräch und erfolgreicher Probe-Arbeitstag

Das änderte sich für das Vorstellungsgespräch. Weil die Chemie mit Inhaberin Britta Spiekermann gleich stimmte und auch ein Probe-Arbeitstag gut verlief, gehört Johanna Brenscheidt seitdem zum 38 Mitarbeiter umfassenden Team der Antoniushütte. Jährlich werden drei Ausbildungsstellen (Hotelfachfrau/-mann und Koch/Köchin) angeboten. Dass Johanna Brenscheidt nun ihre dreijährige Ausbildung in der Gastronomie absolviert, sei ein „Glücksgriff für beide Seiten“, sagte Betriebsleiterin Monika Müthing. „Es passt einfach alles.“

Dem Arbeitsrhythmus mit wechselnden Schichten gewinnt Brenscheidt Positives ab: „Man hat Dienst nach Absprache, so dass auch das Feiern nicht zu kurz kommt.“ Körperlich sei sie seit Beginn ihrer Ausbildung viel fitter geworden. Denn die 18-Jährige arbeitet im Service, lernt aber auch das Arbeiten im Hausservice, in der Küche und an der Rezeption kennen. „Man hat den ganzen Tag viel Abwechslung, und nach der Ausbildung einen Beruf, der auf der ganzen Welt gefragt ist.“

2620 offene Stellen bei 1563 unversorgten Jugendlichen

Dies bestätigten Sandra Friedrich, Berufsberatung, Anna Markmann, Geschäftsführerin der Jobcenter im Märkischen Kreis, und Christian Hoinkis, Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit. Christian Hoinkis informierte, dass 2620 aktuell noch offenen Ausbildungsstellen im Kreisgebiet 1563 unversorgte Jugendliche gegenüberstehen. Reich rechnerisch entfallen damit auf jeden noch Suchenden 1,7 offene Ausbildungsstellen.

„Seit 2022 gibt es zehn Prozent mehr offene Ausbildungsplätze als in der Vor-Corona-Zeit. Die Anzahl der Suchenden hat um 13 Prozent abgenommen.“ Angesichts des demografischen Wandels sei nicht damit zu rechnen, dass sich dieser Trend auf Dauer umkehren wird. Es gelte für jeden Betrieb, sich attraktiv für Jugendliche aufzustellen. Denn diese hätten die freie Auswahl – in allen Berufsbereichen.

„Wir brauchen Fachkräfte“

„Wir brauchen Fachkräfte“, betonte Berufsberaterin Sandra Friedrich. Anna Markmann wies darauf hin, dass es ohne die Einstellung von Zugewanderten nicht mehr gehen werde: „Es gilt, diese jungen Menschen auf unsere Berufswelt mit ihren Anforderungen vorzubereiten.“

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