1. come-on.de
  2. Lennetal
  3. Balve

Dank NRW-Förderung: Waldwege werden nach Hochwasser saniert

Erstellt:

Von: Julius Kolossa

Kommentare

Förster Richard Nikodem beaufsichtigt die Arbeiten im Bereich Volkringhausen.
Förster Richard Nikodem beaufsichtigt die Arbeiten im Bereich Volkringhausen. © Kolossa, Julius

Rund 300 000 Euro werden in die Ertüchtigung der Waldwege im Bereich Volkringhausen gesteckt. Für die Maßnahme werden bis Mitte Juni etwa 600 Lkw-Fahrten erforderlich sein, um 12 000 Tonnen Schotter zu verteilen.

Volkringhausen – „Dringend erforderliche Arbeiten“, sagte dazu Revierförster Richard Nikodem bei einem Ortstermin. Die Redaktion war vor Ort in der „Selmecke“ oberhalb der „Glashütte“ in Volkringhausen. „Hier werden 9,7 Kilometer Waldwege bearbeitet, die vom Hochwasser im Juli 2021 stark betroffen waren.“ Der Förster wies darauf hin, dass der starke Regen die Wege im Wald unpassierbar gemacht habe. Teilweise seien sie regelrecht weggeschwemmt worden.

Mit einem Grader werden von den Waldwegen die Spuren des Sommer-Unwetters aus dem Jahr 2021 beseitigt. Anschließend werden sie neu geschottert.
Mit einem Grader werden von den Waldwegen die Spuren des Sommer-Unwetters aus dem Jahr 2021 beseitigt. Anschließend werden sie neu geschottert. © Kolossa

Selbst mit seinem Ford Ranger, einem geländetauglichen Dienstwagen, sei es bis vor Kurzem nicht möglich gewesen, hier durchzukommen. Jetzt aber steht Geld für die Arbeiten bereit – und vor allem ein Fachunternehmen, das diese Arbeiten auch ausführen kann. „Die Wege werden geebnet, dabei werden gleich auch die Durchlässe freigelegt“, erläuterte der Revierförster. Um für weitere Starkregenereignisse gerüstet zu sein, werden die Wasserdurchlässe vergrößert. So werden die neuen Rohre künftig einen Durchmesser von 80 statt bislang 60 Zentimetern haben. Den Weg dafür macht ein Bagger frei.

An anderer Stelle ist ein sogenannter Grader im Einsatz, der den Schlamm und die Erde von den Wegen wegräumt. „Danach bekommt der Weg ein neues Profil, auf das der Schotter aufgetragen wird. Danach erfolgt eine weitere Profilierung. Eine Walze verdichtet dann die Oberfläche“, erklärte Nikodem. Es liegt also noch einiges an Arbeit vor dem Unternehmen aus Schmallenberg. Nikodem: „Der Schotter kommt aus einem Steinbruch in Meschede-Berge.“

Gezahlt wird all dies komplett aus dem Programm „Flutschäden 2021“ des NRW-Heimatministeriums. „Die größten Schäden im Bereich der Forstbetriebsgemeinschaft Balve hat das Hochwasser in Volkringhausen verursacht. Weitere 17 Kilometer Waldwege müssen in Wäldern in Mellen, Langenholthausen, Balve und Garbeck noch instandgesetzt werden. Insgesamt 400 000 Tonnen Schotter werden benötigt“, so Nikodem.

Die Waldeigentümer seien wegen der niedrigen Holzpreise aufgrund der Borkenkäferkalamität und der Trockenheit in den vergangenen Jahren nicht in der Lage, die Beseitigung dieser Schäden an der Infrastruktur aus eigener Tasche zu bezahlen. Da komme die Hilfe aus dem Heimatministerium zur rechten Zeit. „Insgesamt sind Balve 1,2 Millionen Euro bewilligt worden. Den Antrag für die Arbeiten stellt die Stadt, die Aufsicht über die auszuführenden Arbeiten übernehme ich“, erläuterte Richard Nikodem die Arbeitsteilung. „Denn gute Waldwege sind wichtig für die Wiederbewaldung, kommen aber auch dem Tourismus und der Feuerwehr sowie First Respondern als Rettungswege zugute.“

An den Wasserdurchlässen werden neue, deutlich größere Rohre eingebaut.
An den Wasserdurchlässen werden neue, deutlich größere Rohre eingebaut. © Kolossa, Julius

Mehrere gute Gründe also, den Bagger und den Grader ihre Arbeit machen zu lassen, aber auch bis zum Abschluss der Arbeiten die Lkw-Fahrten über die „Glashütte“ hinzunehmen. Alle Maßnahmen seien mit der Naturschutzbehörde und der Wasserbehörde des Märkischen Kreises abgestimmt. „Schließlich befinden wir uns in einem Naturschutzgebiet“, so der Revierförster.

Beim Rundweg um die „Ruthmecke“-Quelle sind die Arbeiten bereits fast abgeschlossen. Hier muss nur noch eine Schicht Schotter aufgetragen und verfestigt werden. „Ein Befahren und Begehen ist jetzt schon möglich“, sagte Nikodem zufrieden.

Auch interessant

Kommentare