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Pastoralverbund: Gebäudebestand wird ausgedünnt

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Von: Julius Kolossa

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Die neue Immobilienstrategie des Erzbistums Paderborn erläuterte Diplom-Ingenieur und Architekt Daniel Schröter am Mittwochabend den Verantwortlichen des Pastoralverbundes Balve-Hönnetal.
Die neue Immobilienstrategie des Erzbistums Paderborn erläuterte Diplom-Ingenieur und Architekt Daniel Schröter am Mittwochabend den Verantwortlichen des Pastoralverbundes Balve-Hönnetal. © Kolossa

Den Verantwortlichen des Katholischen Pastoralverbunds stehen schwierige Entscheidungen bevor. Nach Vorgaben des Erzbistums Paderborn werden sie sich langfristig von mehreren Immobilien trennen müssen.

Balve – Soll ein Haus, das der Gemeinde gehört, verkauft oder abgerissen werden, oder aber doch ein Dorfgemeinschaftshaus daraus entstehen? Mit diesen und anderen Fragen wird sich der Katholische Pastoralverbund in den kommenden Jahren beschäftigen müssen. Denn: Der die Vorgaben des Erzbistums Paderborn sehen die Aufgabe mehrerer Immobilien vor.

Die Details erläuterte Diplom-Ingenieur und Architekt Daniel Schröter, Bereich Bauen, Abteilungsleitung kirchengemeindliche Immobilien und Entwicklung Immobilienstrategie im Erzbistum Paderborn, am Mittwoch vor Mitgliedern des Netzwerkes katholische Kirche im Hönnetal und aller Kirchenvorstandsmitglieder des Pastoralverbundes.

„Umnutzungen bestehender Gebäude werden notwendig“

„Woran hängt das Herz? Soll ein Haus, das der Gemeinde gehört, verkauft oder abgerissen werden, oder aber doch ein Dorfgemeinschaftshaus daraus entstehen?“, nannte Schröter einige der Fragen, die sich die Pastoralverbund-Verantwortlichen nun stellen müssten. „Denn es ist absehbar, dass im Erzbistum dauerhaft nicht alle heute vorhandenen Immobilien zu halten seien werden, Umnutzungen bestehender Gebäude werden notwendig.“

Ein Abriss solle möglichst vermieden, stattdessen vor Ort überlegt werden, wie Gebäude mit neuen Ideen anders als bislang genutzt werden können. Allerdings machte Schröter auch deutlich: Die derzeitige Gebäudefläche im Pastoralverbund muss pro Gemeinde im Schnitt um 30 Prozent reduziert werden.

Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat in die Entscheidungen einbeziehen

Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat sollten jeweils in alle Entscheidungen einbezogen werden. Bestehende Immobilien wie Pfarrheime könnten künftig gemeinsam mit Vereinen oder der Kommune multifunktional genutzt werden.

Für eine solche Neunutzung können beim Erzbistum Fördergelder beantragt werden. Die aktuelle Kassenlage gebe es her, erklärte Schröter. Denn zurzeit befänden sich noch 30 Millionen Euro im Jahreshaushalt des Paderborner Bistums. Mittelfristig wird sich dies ändern. Bis 2030 rechnet das Bistum wegen sinkender Kirchensteuern mit bis zu 30 Prozent weniger Einnahmen.

Gebäude machen noch Arbeit und kosten Energie

„Gebäude sind nicht mehr auf Dauer zu den sich weiter verändernden Bedingungen zu halten, denn auch, wenn sie jetzt weniger genutzt werden, machen sie noch Arbeit und kosten Energie“, sagte Schröter.Deshalb wird der Gebäudebestand ausgedünnt. Ein entsprechendes Konzept soll mit und in den Gemeinden entwickelt werden.

Mit diesen Sparmaßnahmen einher geht im Sommer der seit einigen Jahren vorbereitete Zusammenschluss der Pfarrgemeinde St. Vitus Hemer mit mehr als 9600 Gemeindemitgliedern mit dem Pastoralverbund Balve-Hönnetal (8400 Gemeindemitglieder) zum „Pastoralen Raum St. Vitus-Hemer und dem Pastoralverbund Balve-Hönnetal“. Dechant Pfarrer Andreas Schulte begleitet den Prozess dieser beiden pastoralen Räume, die seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis pflegen.

Beratungsteams des Bistums stoßen schon jetzt an ihre Grenzen

Ein gemeinsames Gebäudekonzept muss beim Erzbischöflichen Generalvikariat in Paderborn eingereicht werden, wo es mit den Verantwortlichen dann eine Immobilienvereinbarung zu treffen gilt. Bei diesem Prozess bietet das Bistum zwar Unterstützung in Form von drei Beratungsteams an, stößt hier aber an Grenzen. „Von 87 Pastoralen Räumen liegen uns bisher schon jetzt 42 Anfragen für Beratungen vor“, sagte Schröter.

Dass die Wartezeiten teilweise schon jetzt bis zu vier Jahre betragen, sei dabei ganz und gar nicht im Sinne des Erzbistums und der im Sommer 2022 verabschiedeten neuen Immobilienstrategie. „Wir arbeiten daran, schneller zu werden“, versprach Schröter.

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