Vorarbeiten für Bau der B229n verzögern sich ein weiteres Mal

Keine guten Nachrichten hatten die Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßen.NRW am Donnerstagnachmittag, als sie bei einem Ortstermin auf dem Stockmeier-Gelände in Sanssouci die weiteren Planungen für den Bau der Umgehungsstraße B229n vorstellten.
Denn anders als von Pressesprecher Andreas Berg noch zu Wochenbeginn angekündigt, können die vorbereitenden Arbeiten nun doch nicht zeitnah beginnen.
„Der eigentlich für nächste Woche angestrebte Termin für den Abriss der früheren Stockmeier-Firmengebäude kann nicht eingehalten werden – es liegt uns nämlich noch keine Abbruchgenehmigung des Märkischen Kreises vor. Ist diese erteilt, muss im Anschluss noch die geltende Widerspruchsfrist eingehalten werden“, sagte Berg am Donnerstag. Bekanntlich soll die Trasse der Umgehungsstraße unter anderem über das ehemalige Firmengelände verlaufen.
Straßen.NRW muss nachbessern
„Wann der Bagger anrückt, um die Gebäude vom alten Bahnhof in Sanssouci bis zum alten Wohnhaus in der Helle, und alle dazwischen befindlichen ehemaligen Werksgebäude abzureißen, kann aktuell nicht terminiert werden“, so Berg. Ulla Erkens, Pressesprecherin des Märkischen Kreises, teilte auf Nachfrage der Redaktion mit, dass bei der Unteren Bauaufsichtsbehörde mehrere Anträge des Landesbetriebs zum Abriss der Gebäude vorlägen, diese jedoch noch Mängel aufwiesen und deshalb derzeit nicht genehmigt werden könnten. „Der Antragsteller wurde zeitnah hiervon unterrichtet und gebeten, diese Mängel in den eingereichten Unterlagen zu beseitigen, beziehungsweise die Unterlagen zu vervollständigen. Mit der Beseitigung der Anlagen kann vier Wochen nach Vervollständigung begonnen werden“, sagte Erkens.

Bis auf Weiteres bleiben also erst einmal alle Immobilien an ihrem Platz. Auch die Baustelle wird noch nicht eingerichtet. „Um den Abrissauftrag vergeben zu können, waren zwei europaweite Ausschreibungen erforderlich“, erinnerte Andreas Berg. Veranschlagt seien die eigentlichen Abrisskosten bei einer Gesamtsumme von rund zehn Millionen Euro für das Bauprojekt jetzt mit etwa 340 000 Euro. Berg sprach von einem echten „Schnäppchen“, da man eine hohe Rückvergütung durch den Verkauf von Rohstoffen wie Eisen erhalte, die beim Abbruch anfallen.
Stockmeier-Produktionsgebäude verlagert
Die Firma Stockmeier hat ihre Produktionsstätte bereits in den benachbarten Steinbruch verlagert. Nur das Verwaltungsgebäude und ein weiteres Gebäude bleiben stehen; beide werden an die Ortsumgehung mit angebunden. Weichen muss demnach also auch das ehemalige Verwaltungsgebäude für die Lkw-Waage, das in der ersten Hochzeit der Flüchtlingswelle als Wohnheim diente, inzwischen aber leersteht.

Zumindest eine gute Nachricht konnte Berg dann aber doch noch verkünden: „Die Fledermäuse haben ihre neuen Unterkünfte angenommen.“ Diese mussten bekanntlich aus einigen der Abbruchgebäude umgesiedelt werden, da die Arten Wasserfledermaus, Zwergfledermaus und Großes Mausohr unter Schutz stehen.