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Steinbruch Asbeck: Erweiterung ist das langfristiges Ziel

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Das Team der SIHK bei der Werks- und Steinbruchbesichtigung: (von links) Frank Herrmann, Frank Bendig und Dr. Ralf Geruschkat mit Werksleiter Stefan Flügge und Betriebsingenieur Henning Prisett.
Das Team der SIHK bei der Werks- und Steinbruchbesichtigung: (von links) Frank Herrmann, Frank Bendig und Dr. Ralf Geruschkat mit Werksleiter Stefan Flügge und Betriebsingenieur Henning Prisett. © lhoist

„Wenn man hier steht, wird einem die Bedeutung dieses Standorts erst richtig bewusst“, staunte Dr. Ralf Geruschkat, Hauptgeschäftsführer der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK), beim Blick in den Steinbruch Asbeck des Kalkwerks Hönnetal, einem der größten Kalkwerke Deutschlands.

Menden/Balve – Im Mittelpunkt des Austausches stand die Frage, wie die Zukunft des Werkes aussieht, das im vergangenen Jahr sein 125-jähriges Jubiläum feierte – und damit auch die Vertiefungspläne. Denn: Werksleiter Stefan Flügge hatte die SIHK zu der Tour eingeladen, damit sich Geruschkat und seine Kollegen Frank Hermann, Geschäftsstellenleiter Iserlohn, sowie Frank Bendig, Team Standort und Infrastruktur, selbst ein Bild von den Erweiterungsplänen des Werkes machen konnten.

„Wenn man hier steht, wird einem die Bedeutung dieses Standorts erst richtig bewusst“, staunte Dr. Ralf Geruschkat, Hauptgeschäftsführer der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK), beim Blick in den Steinbruch Asbeck des Kalkwerks Hönnetal, einem der größten Kalkwerke Deutschlands. Im Mittelpunkt des Austausches stand die Frage, wie die Zukunft des Werkes aussieht, das im vergangenen Jahr sein 125-jähriges Jubiläum feierte – und damit auch die Vertiefungspläne. Denn: Werksleiter Stefan Flügge hatte die SIHK zu der Tour eingeladen, damit sich Geruschkat und seine Kollegen Frank Hermann, Geschäftsstellenleiter Iserlohn, sowie Frank Bendig, Team Standort und Infrastruktur, selbst ein Bild von den Erweiterungsplänen des Werkes machen konnten.

„Der sichere Zugriff auf die hier lagernden, wertvollen Rohstoffreserven ist die Grundlage unserer ganzen Arbeit“, erklärte Werksleiter Stefan Flügge. „Planungssicherheit ist in unserer Branche und für unser Werk überlebenswichtig. Ohne Kalkstein gibt es keine Produktion, keine Wertschöpfung und auch keinen Kalk, den wir als Gesellschaft alle brauchen“, erklärte Flügge.

Das unterstrich auch der SIHK-Hauptgeschäftsführer, der zum ersten Mal das Lhoist-Kalkwerk Hönnetal besuchte: „Das Kalkwerk Hönnetal ist seit jeher einer der großen wirtschaftlichen Akteure in NRWs stärkster Industrieregion. Aber die Dimensionen sind schon beeindruckend. Dass es Kalk braucht, steht außer Zweifel. Erst recht, seitdem das Thema der heimischen Versorgungssicherheit mit Rohstoffen rasant an Bedeutung gewonnen hat. Umso wichtiger ist die Planungssicherheit für den Standort in Zeiten der Transformation. Eins habe ich heute verstanden: Ohne Kalk keine Industrie.“

Für Werksleiter Flügge bestehe kein Zweifel daran, dass die Kalkproduktion der Zukunft möglichst CO2-neutral erfolgen wird. Allerdings seien dafür große Investitionen nötig und entsprechende Planbarkeit erforderlich: „Um Kalk CO2-neutral zu produzieren, sind riesige Investitionen in neue, hoch innovative Anlagentechnik nötig. Die Klima-Transformation der deutschen Industrie ist vom Maßstab her vergleichbar mit der industriellen Revolution. Wir wollen diesen Weg gehen, aber dafür brauchen wir Sicherheit“, sagte Flügge.

Werksleiter Stefan Flügge (2. von rechts) erklärt SIHK-Hauptgeschäftsführer Ralf Geruschkat, Frank Herrmann und Frank Bendig die Vertiefungspläne im Steinbruch.
Werksleiter Stefan Flügge (2. von rechts) erklärt SIHK-Hauptgeschäftsführer Ralf Geruschkat, Frank Herrmann und Frank Bendig die Vertiefungspläne im Steinbruch. © Privat

Dieser in die Zukunft gerichtete Ansatz spiegele sich auch in den ersten klimaneutralen Produkten der Kalkbranche wider, die Lhoist nach eigener Aussage bereits heute vertreibe, wie Flügge ergänzte: „In diese Produkte fließen die Ergebnisse all unserer Bemühungen ein, unseren CO2-Fußabdruck stetig zu reduzieren“. Bemühungen, die auch die SIHK-Vertreter wahrnahmen: „Man spürt an jeder Ecke, wie sehr sich das Unternehmen darauf konzentriert, die Belastungen für die Umwelt und die Nachbarschaft so gering wie möglich zu halten. Hier wird nicht nur viel und offen kommuniziert, sondern auch wirklich investiert, um die Akzeptanz für den heimischen Rohstoffabbau zu fördern. Das ist schon vorbildlich“, sagte Ralf Geruschkat.

Vertiefung als Übergangslösung

Um die Zukunft der rund 200 Arbeitsplätze im traditionsreichen Kalkwerk Hönnetal zu sichern, brauche es den gesicherten Zugriff auf den hier lagernden Kalkstein für einige Jahrzehnte, erläuterte Flügge: „Wir streben eine Erweiterung der Steinbruchfläche an. Das Projekt läuft unter dem Namen ‘Kleines Beil’ und ist Teil der Regionalplanung. Leider dauert dieser politische und rechtliche Prozess aber einige Jahre. Und solange wir keine Gewissheit über den Ausgang haben, müssen wir Alternativen zur Erweiterung angehen. Deswegen beantragen wir jetzt eine Vertiefung unseres Steinbruchs.“

Bei einer Rundfahrt durch Werk und Steinbruch ging es zum hoch gelegenen Aussichtspunkt, wo Henning Prisett, Betriebsingenieur Gewinnung & Aufbereitung, dem Team der SIHK die Details erläuterte: „Die Vertiefung ist zwar genehmigungsrechtlich komplex, aber praktisch gesehen für uns alltägliches Geschäft“. Die Sohle des Steinbruchs liege bislang knapp über dem Grundwasserspiegel. In einem südlichen Teil des Steinbruchs gehe es aber bereits heute in die Tiefe. „Die nun neu geplante Vertiefung soll nach dem gleichen Muster erfolgen. Wir wollen rund 60 Meter tiefergehen, auf einer Fläche von gut 19 Hektar“, erklärte Prisett. Und Werksleiter Flügge ergänze: „Diese Vertiefung soll dem Werk Sicherheit für mindestens zehn Jahre geben, was allerdings nur als Übergangslösung anzusehen ist.“

Unverzichtbarer Grundstoff Kalk

„Wie umfangreich die Einsatzzwecke von Kalkprodukten sind, ist ja kaum bekannt“, sagte Ralf Geruschkat im Gespräch mit Stefan Flügge. Denn was viele nicht wissen: Kalkprodukte sind häufig unverzichtbar und kommen in vielen industriellen Wertschöpfungsketten zum Einsatz. Beispielsweise in Wasserwerken, in der Tiernahrung oder zur Entschwefelung von Rauchgasen, etwa in Kohlekraftwerken: „Unsere Naturprodukte stehen meist zu Beginn der Wertschöpfung und kommen häufig dann zum Einsatz, wenn etwas gereinigt, aufbereitet oder verbessert werden soll“, erklärte Werksleiter Flügge beim Rundgang durch das Werk. Aber auch im Alltag sei Kalk nicht wegzudenken, angefangen bei der Zahnpasta über den Stahl für das eigene Auto oder den Straßenbau – überall stecke das Naturprodukt Kalkstein drin.

Lhoist Germany (LGE) ist die deutsche Tochter der Lhoist Gruppe, einem weltweit tätigen Kalk- und Kalksteinproduzenten mit Hauptsitz in Belgien. Laut Unternehmen gehört zu Lhoist Germany seit 1999 die Rheinkalk GmbH mit ihren zwölf Standorten und 1300 Mitarbeitern in Deutschland. Die Erzeugnisse aus modernster Abbau-, Produktions- und Rekultivierungstechnologie kommen sowohl in der Stahl- und Eisenproduktion, der Umwelt, der Chemischen Industrie, der Bauwirtschaft, der Wasser- & Abwasserbehandlung als auch der Land- und Forstwirtschaft zum Einsatz. quelle: lhoist

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