Waldeslust-Vereinsheim doch noch zu retten?

Das Votum im Ausschuss Umwelt, Stadtentwicklung, Bau am Dienstagabend war deutlich: 13 der 14 Mitglieder sprachen sich für einen Abriss des in der Auflösung befindlichen Geselligkeitsvereins Waldeslust am Dompeweg in Beckum aus.
Beckum – Der Naturhistorische Verein Hönnetal, der das Gebäude künftig als sein Vereinsheim nutzen wollte, gibt die Hoffnung auf einen Erhalt aber dennoch nicht auf.
Dabei ist die Lage eigentlich klar. Stadt-Mitarbeiter Sven Rothauge hatte erklärt, dass es sich um einen Schwarzbau handelt, der illegal errichtet und von der Stadt lediglich geduldet worden sei. Mit dem Antrag des Naturhistorischen Vereins, das Gebäude für seine Zwecke nutzen zu dürfen, sei dies aber nicht mehr möglich. Zudem hatte Rothauge von erheblichen Mängeln am Gebäude berichtet.
„Verschandelung der Landschaft“ und „Kiffer-Treffpunkt“
Dies sahen auch einige Ausschussmittglieder so. Vorsitzender Lorenz Schnadt sprach gar von einer „Verschandelung der Landschaft“, Susanne Schnadt (UWG) von einem „Kiffer-Treffpunkt“.
Andreas Kolarik, Vorsitzender des Naturhistorischen Vereins, fordert die Entscheidungsträger jetzt dennoch auf, sich Gedanken zu machen, wie das Vereinsheim erhalten werden kann. Sein Verein habe bereits Gespräche geführt und „diverse gemeinnützige Projekte angefacht“. Kolarik nennt unter anderem eine Vermietung des Heims an die Ausgräber im Steinbruch Busche, sieht das Gebäude als Veranstaltungsort für eine Fledermaus-Nacht für Kinder und Jugendliche oder pädagogische Angebote für die Schulen im Bereich Umwelt- und Naturschutzbildung.
Vereinsvorsitzender widerspricht vehement
Der „Verschandelung“-Aussage von Lorenz Schnadt widerspricht Kolarik vehement: „Weder das Gebäude noch das Gelände sind heruntergekommen.“ Auch handele es sich nicht um einen „Kiffer-Treffpunkt“. Das Gebäude sei in sehr gutem Zustand. „Der Außenbereich benötigt sicherlich etwas Pflege, ist aber mit wenig Aufwand wieder in einen guten Zustand zu bringen. Die optischen Mängel an den Wänden der Waldeslust sind kosmetischer Natur und schnell behoben“, sagt der Vereinsvorsitzende.
Bei einer möglichen Nutzung des Gebäudes durch den Naturhistorischen Verein solle in keinem Fall eine „beliebige Party-Hütte“ geschaffen werden. „Ganz im Gegenteil. Dem Verein geht es um die Aufwertung des Hönnetals als Ganzes – und hierzu eignet sich die Waldeslust an diesem Platz in besonderer Weise“, sagt Kolarik. So könne hier mit den Mitteln und Möglichkeiten des Vereins ein naturhistorischer Brennpunkt rund um das Hönnetal geschaffen und engagierte Naturpädagogik betrieben werden.