Unbekannte geben Bildnis der „Büßerin“ ins Pfarrarchiv

Bei Rudolf Rath ist „Die Büßerin“ in guten Händen. Der Pfarrarchivpfleger des Pastoralverbunds Balve-Hönnetal bekommt viele Exponate von Familien oder Privatpersonen zur weiteren Verwendung im Archiv überreicht.
Balve – „Es sind Kreuze, Medaillen, Rosenkränze oder Bücher dabei“, erzählte Rath unserer Zeitung. „All diese Dinge haben einen deutlich höheren ideellen als materiellen Wert, sodass sie auch entsprechend hoch anzusehen sind. Doch „Die Büßerin“ ist das bisher größte Exponat, das in unserem Archiv eingelagert wird.“
Weil er es immer ganz genau wissen will, hat er nachgeforscht, was es mit dieser Hinterlassenschaft auf sich hat. Sie wurde anonym abgegeben, mit dem Hinweis, dass es sich „um ein Geschenk an die Gemeinde“ handeln soll. Es sei außerdem darauf verwiesen worden, dass es sich um die Darstellung der Maria Magdalena oder „Die Büßerin“ handeln soll, gemalt von Maler Weyres aus Burg Reuland/Belgien.
In dunklen Farben stellt das Bild die kniende Maria Magdalena dar, die in den Himmel schaut und von dort eine Antwort zu erwarten scheint. So hat Rath sie vor dem Pfarrheim gefunden, und sich schnell Rat im Internet gesucht. „Es handelt sich um eine Kopie von Domenico Tintorettos ‘Büßerin Magdalena’.“ Diese ist im Original 750 mal 1000 Zentimeter groß, und hängt in einem Museum in Rom.
Zu der in Balve vorliegenden handgemalten Kopie hat Rath herausgefunden: „Sie ist 1,20 Meter mal 90 Zentimeter groß und ein Original-Gemälde auf Leinwand, die auf Holzrahmen gespannt ist.“ Dieses Kunstwerk ist von ihm erfasst und registriert worden. „Es erhält einen Platz auf der Orgelempore in unserem Depot inmitten der dort stehenden alten Altäre und Kreuzwege.“ Bisher ist dieses Bild das größte Exponat, das Rath in seiner 18-jährigen Tätigkeit untergekommen ist.