Ein Herz für Senioren
Mehr als 600 Weihnachtsgrüße: Überwältigende Resonanz auf Aktion des Altenpflegeheims St. Johannes
Mehr als 600 Grüße an die Bewohner des Altenpflegeheims St. Johannes sind bisher dort eingegangen. Einrichtungsleiter Franz-Josef Rademacher hatte dazu aufgerufen. Er ist überwältigt von der großen Resonanz.
Balve – Heimleiter Franz-Josef Rademacher hatte zur Teilnahme an der Aktion „Ein Herz für Senioren“ aufgerufen, um den alten Menschen auf diese Weise in dieser für sie besonders schwierigen Corona-Zeit mit Weihnachtsbriefen und -karten eine kleine Freude zu machen.
„Wir werden uns nach Weihnachten bei der ganzen Welt bedanken“, sagte Rademacher im Gespräch mit der Redaktion. „Es kamen und kommen immer noch Gedichte, Geschichten, Bilder, Selbstgebasteltes oder bemalte Steine – und zwar nicht nur aus Balve oder der Region, sondern auch aus Heidelberg, München, Flensburg oder der Schweiz.“ Das Ziel, den Bewohnern mit den Weihnachtsgrüßen per handgeschriebenem Brief oder auf einer Weihnachtskarte eine Freude zu machen, sei voll und ganz erreicht worden: „Es ist toll, dass mit einem überschaubaren Aufwand eine solch große Reaktion erreicht wurde.“
Der Aufruf sei in der Zeitung gelesen und online von den Mitarbeitern geteilt worden. „Viele Grüße kommen ohne Absender – sie sind als ,Weihnachtspost’ versendet worden“, erzählte Rademacher. Ihm und seinen Mitarbeitern kam in den vergangenen Tagen die Aufgabe zu, jeden einzelnen Gruß zu sichten und die Zeilen anschließend den Bewohnern vorzulesen. „Es ist für alle sehr abwechslungsreich, denn im ganzen Haus haben wir die Weihnachtsgrüße verteilt, sodass es genügend Lesestoff für jeden Bewohner gibt.“
Der Heimleiter berichtet, dass sich die Bewohner über jedes Gedicht und jede Geschichte sowie jeden anderen Gruß freuten. „Der Kindergarten aus Beckum hat uns ein Video geschickt, eine Messdienergruppe aus Menden einen großen Umschlag mit vielen Weihnachtsgrüßen – ich spreche für mein Haus, wenn ich sage, dass wir stolz darauf sind, eine solch große Wertschätzung erfahren zu haben.“ Rademacher wird am Heiligen Abend einen ganz besonderen Gruß vorlesen, und zwar von einem Paar aus Hamm: „Es ist eine sehr anrührende Geschichte“, möchte der Heimleiter allerdings noch nicht mehr verraten.
Besucheransturm befürchtet
Nachdenklich wird Rademacher, als er auf den Besuch von Angehörigen zum Weihnachtsfest zu sprechen kommt. Franz-Josef Rademacher: „Wir haben große Bedenken, dass die Menschen in Sorge um ihre Angehörigen das Haus fluten werden.“ Nach wie vor seien zwei Besucher auf einmal pro Bewohner zulässig. Für diese Besuche gelten strenge Einlasskriterien wie Datenerfassung, Hygiene und Schnelltests. „Ich appelliere an die Verantwortung eines jedes Angehörigen, zu überlegen, ob es in dieser Zeit mit schnell ansteigenden Infektionszahlen angebracht und richtig ist, jetzt unseren Bewohnern einen Besuch abzustatten, oder damit bis nach dem Impfen zu warten.“