Steinbruch-Ausbau im Hönnetal: Politik wird informiert

Mit der geplanten Vertiefung des Steinbruchs in Eisborn steht ein in Teilen Balves sehr umstrittenes Projekt des Kalk-Produzenten Lhoist auf der Tagesordnung des nächsten Ausschusses Umwelt, Stadtentwicklung, Bau, der am Dienstag, 7. März, ab 18 Uhr öffentlich im Rathaus tagt.
Balve – Dieses Projekt im Bereich „Kleines Beil“ des Lhoist-Werks Hönnetal sieht vor, dass das Abbaugebiet anstelle von einstmals bis zu 80 Hektar in Richtung Eisborn, nun noch um 16 Hektar erweitert werden soll. Dies weg von Eisborn, hin in Richtung Asbeck. Damit einhergehen soll ein weiterer Abbau in die Tiefe um 60 zusätzliche auf dann 180 Meter. Den Antrag auf die Vertiefung möchte Lhoist in diesem Jahr beim Märkischen Kreis als der zuständigen Genehmigungsbehörde einreichen. Dies teilte Werkleiter Stefan Flügge im September während der 125-Jahr-Feier des Hönnetal-Werks mit. Am Dienstag nun soll die Lokalpolitik auf Stand gebracht werden.
Mit dem Werk in Oberrödinghausen baut Lhoist seit mittlerweile 126 Jahren Kalkstein im Hönnetaler Steinbruch ab und verarbeitet diesen weiter. Das ursprüngliche Vorhaben der 80-Hektar-Erweiterung, das das Unternehmen stets mit der langfristigen Sicherung des Standortes Hönnetal begründete, führte im Jahr 2019 zur Gründung der „Bürgerinitiative gegen die Steinbrucherweiterung“ (BGS), aber auch des Bürgerforums in Eisborn. Beide Initiativen agieren unabhängig voneinander, wobei die BGS jegliche Steinbrucherweiterung ablehnt.
Vorhaben „Kleines Beil“ im neuen Regionalplanentwurf
Als sich abzeichnete, dass sich die ursprüngliche Ausbauvariante wegen vieler Hürden nicht würde realisieren lassen, schwenkte Lhoist auf das Vorhaben „Kleiner Beil“ um. Dieser 16-Hektar-Bereich ist auch im neuen Regionalplanentwurf der Bezirksregierung Arnsberg als Abbaugebiet ausgewiesen. Viele Einwendungen gegen diesen Entwurf gingen bei der Bezirksregierung Arnsberg ein und werden aktuell abgearbeitet. Anschließend wird es einen überarbeiteten Plan geben.
In dieser Sitzung stehen auch das „Quartier an der Hönne“, zu dem das Areal rund um die ehemalige Hauptschule am Krumpaul entwickelt werden soll, und der „Masterplan Radwegenetz des Märkischen Kreises“ für den Bereich Balve auf der Tagesordnung. Weitere Themen sind die Gewässerentwicklungskonzepte bei Hochwasser für den Garbach, die Borke, Wellingse und die Hönne. Revierförster Richard Nikodem stellt forstwirtschaftliche Maßnahmen in den städtischen Wäldern vor. Und über die 1. Änderung des Flächennutzungsplanes für den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in Sanssouci und die Errichtung des Solarparks in Mellen muss abgestimmt werden. Die Aufhebung der Windkonzentrationszonen im Beckumer Feld wird in diesem Ausschuss ebenfalls behandelt. Werden diese Zonen aufgehoben, können im gesamten Stadtgebiet auf geeigneten Flächen Windräder gebaut werden. jk