Neue Krumpaul-Kita: DRK gibt Trägerschaft zurück

Der Rat der Stadt Balve muss sich in der nächsten Sitzung am Mittwoch, 11. Mai, erneut mit der Vergabe der Trägerschaft für den geplanten Kindergarten am Krumpaul befassen. Denn das Deutsche Rote Kreuz (DRK) gibt die Trägerschaft zurück.
Balve – Erst im März hatte der Rat entschieden, dass die DRK Kinderwelt in Altena-Lüdenscheid und Lünen gGmbH, die bereits eine Kita in Langenholthausen unterhält, die Trägerschaft der dreigruppigen Einrichtung übernehmen sollte. Dazu wäre eine Umstrukturierung des DRK-Familienzentrums in Langenholthausen erforderlich gewesen. Die Stadt möchte die neue Kita als Teil des künftigen Quartiers an der Hönne im Bereich des Klassentraktes der ehemaligen Hauptschule errichten, diesen dafür abreißen und das Gebäude nach Fertigstellung an einen Träger vermieten.
Nun gibt es also Probleme. Der Rat muss am Mittwoch (ab 17 Uhr, Sitzungssaal im Rathaus) erneut über die Trägerschaft entscheiden. Die Sachlage ist dann aber eine andere als noch im März. So heißt es in der Vorlage der Verwaltung zu diesem Tagesordnungspunkt: „Es bleibt als mögliche Alternative für die Übernahme der Trägerschaft nur die Kindertageseinrichtung ,KinderReich’ in Garbeck, die mit einer Gruppenform III den neuen Kindergarten integrieren könnte, damit entsprechend ausreichend U3-Plätze im Stadtgebiet Balve geschaffen werden können.“ Bereits Ende März habe die Geschäftsführung der DRK-Kinderwelt der Stadt per E-Mail mitgeteilt, doch nicht für das Projekt zur Verfügung zu stehen. Die Stadt teilt zu den Gründen mit, dass „der Betrieb einer dann noch zweigruppigen Einrichtung in Langenholthausen – trotz vollständiger Übernahme der Trägeranteile – nicht auskömmlich“ sei.
Es gibt nur noch eine Alternative
Die Alternative ist nun den eingruppigen städtischen Kindergarten „KinderReich“ in Garbeck in den dreigruppigen Neubau zu integrieren und die Trägerschaft hierfür kreisweit auszuschreiben. In der Beschlussvorlage für die Ratsmitglieder heißt es dazu: „Die kommunale Trägerschaft des Kindergartens ,KinderReich’ wird zum Zeitpunkt des Überganges in die neue Einrichtung aufgegeben.“ Der Märkische Kreis, mit dem die Stadtverwaltung vorab Gespräche geführt habe, habe bereits seine Zustimmung gegeben.
„Um ausreichend U3-Betreuungsplätze in Balve sicherzustellen und einen Überhang an Ü3-Plätzen zu vermeiden, empfiehlt es sich nun, von der alternativen Möglichkeit Gebrauch zu machen“, teilte der Kreis der Stadt in einem Schreiben vom 3. April mit. „Diese sieht eine Integration der kommunalen, eingruppigen Kita ,KinderReich’ in den Neubau am Krumpaul vor.“ Die kommunale Kita in Garbeck erfülle nicht mehr die aktuellen Raumanforderungen des Landesjugendamtes und steht derzeit noch unter Bestandschutz. Mit der Umsetzung dieser Lösung würden laut Beschlussvorlage gleich mehrere Aspekte erfüllt: langfristige Sicherstellung der Ü3-Plätze in der Nähe des Stadtteils Garbeck, der Neubau einer modernen und inklusionsgerechten Kita in Balve, die Verhinderung eines Überhangs an Ü3-Plätzen, die Schaffung neuer U3-Plätze und die Förderung der Trägervielfalt und des konzeptionellen Angebots in Balve.
Großtagespflege könnte nur neun U3-Kinder betreuen
Andere Ausbaumöglichkeiten sieht die Stadt aktuell nicht. Sollte die Integration der Kita „KinderReich“ politisch nicht gewünscht sein, ist von einem Neubau abzuraten, so die Verwaltung. In diesem Fall sei „maximal eine Großtagespflegestelle im Rahmen der Kindertagespflege denkbar“. Allerdings biete eine derartige Einrichtung nur neun U3-Kindern Betreuung von höchstens 35 Stunden pro Woche.