Stadt Balve schafft mehr Wohnraum für Flüchtlinge

In der Pension Waltermann an der Sankt-Johannes-Straße in Balve könnten schon bald Flüchtlinge untergebracht werden. Die Pension steht seit dem Tod von Inhaberin Maria Waltermann leer.
Balve – „Die Stadt Balve steht in Gesprächen mit der Familie, um diese Pension zur Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen anmieten zu können“, berichtete Michael Bathe, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, am Mittwoch im Ausschuss Ehrenamt, Schule, Digitalisierung, Soziales. Damit bestätigte er unserer Zeitung vom 4. März.
„Hier könnten 28 Personen unterkommen“, erläuterte Bathe. Allerdings müsse noch der Brandschutz geprüft und eine Nutzungsänderung beantragt werden.
Auch in Volkringhausen sollen Kapazitäten geschaffen werden
„Darüber hinaus sollen die Kapazitäten der früheren Klassenräume der alten Schule an der Kapellenstraße in Volkringhausen für die Unterbringung von Flüchtlingen angepasst werden, aber auch der Schulungsraum und der Thekenraum der Feuerwehr in Volkringhausen sollen als Unterkunft genutzt werden“, sagte Bathe. Dann stünden in Volkringhausen weitere 20 Plätze zur Verfügung. Bathe: „Damit könnten wir für die nächste Zeit durchatmen.“
Aktuell sind 154 ukrainische Kriegsflüchtlinge in Balve untergebracht; 55 davon im Sonderklassentrakt der ehemaligen Hauptschule am Krumpaul. Andere kamen in von der Stadt angemieteten Wohnungen im Stadtgebiet unter. „Wenn die Aufenthaltsräume im Sonderklassentrakt demnächst verkleinert werden, können noch 30 weitere Menschen dort unterkommen“, berichtete Bathe erneut über die Planung, künftig bis zu 85 Menschen in der ehemaligen Hauptschule unterbringen zu wollen.
Stadt schaut sich mehrere Gebäude an
Weiter informierte der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters: „In den nächsten Tagen sehen wir uns Häuser an den Straßen Krummer Nacken, Am Brunnen und an der Sauerlandstraße an, in denen wir Wohnraum seitens der Stadt anmieten wollen.“ Integrationsarbeit würde vom „Bündnis für Flüchtlinge“ geleistet, das sich 2015 in Hochzeit der ersten Flüchtlingswelle gegründet hat, um hauptsächlich den vor dem Irak-Krieg geflohenen Menschen zu helfen, sich in Balve einzuleben.
Bathe dankte diesen Helfern, die auch weiterhin Arbeit leisten, er lobte aber auch das Ukraine-Café der Evangelischen Kirchengemeinde Balve im Gemeindehaus. „Wir brauchen mehr Ehrenamtliche“, sagte Pfarrerin Antje Kastens im Ausschuss, dass dringender Bedarf bestehe. „40 bis 75 Gäste sind an jedem Öffnungstag bei uns. Und für die muss dieses Café vorbereitet werden. Darüber hinaus bieten wir Unterstützung bei Arztbesuchen und Behördengängen an.“ Weil das Ukraine-Café überkonfessionell ausgerichtet sei, könne jeder Interessierte mitmachen, so Kastens. Informationen gibt es im evangelischen Gemeindebüro unter der Rufnummer 02375/5579.
Insgesamt 416 Flüchtlinge in Balve
Insgesamt leben momentan 416 Flüchtlinge aus 26 Nationen in Balve. Unter den 154 Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine sind 50 schulpflichtige Kinder und Jugendliche.