„Hönnewiesen“: Große Nachfrage nach Baugrund

Häuser statt Schafe: Auf den „Hönnewiesen“ in Balve könnten schon bald die ersten Eigenheime entstehen. Nachdem der Rat zuletzt grünes Licht für eine Bebauung gegeben hatte, ist nun die Vermarktung angelaufen - und das Interesse groß.
Balve – Wer auf der Suche nach einem Grundstück in Balve ist, um sich den Traum vom Hausbau zu erfüllen, der wird auf einschlägigen Immobilienportalen fündig: Beworben wird aktuell vor allem das Baugebiet „Hönnewiesen“.
Ausweisung der 2,1 Hektar nach kontroverser Diskussion im Stadtrat
Nach kontroverser Diskussion hatte sich der Stadtrat im vergangenen Jahr letztlich mehrheitlich mit 23 zu sechs Stimmen dafür ausgesprochen, dass auf diesem rund 2,1 Hektar großen Gelände gebaut werden darf (wir berichteten). Auf diesem bislang als Wiese für Schafe genutzten Areal werden also demnächst Häuser an der Hönne entstehen.
Als der Pegel des Flusses beim Jahrhunderthochwasser im Juli 2021 rasant anstieg, wurden Teile des Baugebiets überflutet. Auch viele Bewohner angrenzender Flächen hatten mit den Wassermassen und dem hohen Grundwasserstand zu kämpfen, die Fluten drangen in mehrere Gebäude ein. Anschließend regte sich Widerstand aus den Reihen dieser Anwohner gegen eine Bebauung der „Hönnewiesen“, um Bauinteressenten vor möglichen Hochwasserschäden zu schützen, aber auch, um die Grünfläche in Balve weiter vorhalten zu können und dem Fluss Raum zur Entfaltung zu geben.
Investor: 16 Flächen für Einfamilien- und Doppelhäuser sowie drei Flächen für Mehrfamilienhäuser
Nicht abschrecken von der Lage der „Hönnewiesen“ ließ sich schon vor einigen Jahren Thomas Budde, der die gesamte Fläche kaufte, obwohl ein Teil davon öffentlich als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen war und dementsprechend nicht bebaut werden darf. Daher bietet der Investor jetzt auch „nur“ noch 1,9 Hektar als Bauland im Internet an. „Vorgesehen sind 19 bauträgerfreie Baugrundstücke mit 16 Flächen für Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften, zudem drei Flächen für den Bau von Mehrfamilienhäusern“, teilte Dirk Tacke auf Nachfrage der Redaktion mit. Tacke ist mit der Vermarktung der „Hönnewiesen“ beauftragt.
„Wir stehen in guten Verhandlungen mit vielen Interessierten aus Balve und dem gesamten Märkischen Kreis – die Nähe zur Hönne und das angrenzende Überschwemmungsgebiet ist dabei kein Ausschlusskriterium. Vielmehr werden die idyllische Lage und die Qualität von den Interessenten gelobt“, so Tacke. Verkauft werden die Grundstücke in Größen von 500 und 820 Quadratmeter allerdings noch nicht.
Verhandlungen für Erschließungsarbeiten
Tacke: „Zurzeit laufen Verhandlungen mit Tiefbauunternehmen für die Erschließungsarbeiten der Straßen und für das Legen der Versorgungsleitungen. Eventuell im Mai ist damit zu rechnen, dass diese Arbeiten beginnen können, sodass danach die Häuser gebaut werden können. Erst dann werden wir die Grundstücke auch verkaufen.“
Dirk Tacke zeigte sich optimistisch, alle 19 Grundstücke in diesem Jahr verkaufen zu können. „Ein Interessent aus Menden hat vor, an einer Stelle ein mit öffentlichen Mitteln gefördertes Mehrfamilienhaus zu bauen.“