So stehen an Erträgen schließlich knapp 29,9 Millionen Euro im Haushaltsplan. Die größten Posten dieser Summe machen die Gewerbesteuer und der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer, die Gewinnausschüttung der Balve Netz GmbH und der Erlös von Grundstücksverkäufen im Bereich „Am Alten Dreisch“ aus.
Zudem können die durch Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und Energiekrise verursachten Finanzschäden als außerordentlicher Ertrag ausgewiesen werden und tauchen demnach in dieser Bilanz nicht auf.
Die Aufwendungen belaufen sich nach der Kalkulation auf gut 29,8 Millionen Euro. Karthaus: „Dazu gehört als größter Posten die Kreisumlage. Durch die Erhöhung werden wir 2023 fast zehn Millionen Euro zahlen müssen. Und auch die Schlüsselzuweisen vom Land werden geringer ausfallen, weil wir viel einnehmen.“ Weitere große Ausgabeposten sind Personalkosten, Sach- und Dienstleistungen und Abschreibungen.
Investitionen möchte die Stadt im nächsten Jahr in Höhe von fast 16 Millionen Euro tätigen. Karthaus: „Dazu gehören weitere Umsetzungen der Dorfentwicklungsmaßnahmen (etwa 1,4 Millionen Euro) für den Ausbau der Garbecker Straße, die Neugestaltung des Platzes vor der Bücherei und auch die Parkanlage Murmke.“ Auch der Dorfpark Mellen soll 2023 fertiggestellt werden.
Zur Umsetzung des Brandschutzbedarfsplanes sollen etwa 6,5 Millionen Euro ausgegeben werden für den Bau der Feuerwehrhäuser in Garbeck und Sanssouci, für den Umbau des Gerätehauses in Eisborn sowie für die Anschaffung von fünf Feuerwehrfahrzeugen und neue Ausrüstung. Etwa 2,3 Millionen Euro möchte die Stadt in ihre Schulen investieren, so unter anderem in den Umbau der naturwissenschaftlichen Räume in der Realschule und in die Erweiterung der Grundschule in Beckum für den Ausbau der Offenen Ganztagsschule.
Für die Beseitigung der Hochwasserschäden an den Waldwirtschaftswegen sollen 2,3 Millionen Euro ausgegeben werden, für Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden, zunächst der Schützenhalle in Garbeck, dem Rathaus und der Realschule, etwa 500 000 Euro, für die Sanierung der Straßen um die 680 000 Euro und für Hochwasserschutz etwa 1,7 Millionen Euro.
Um für weitere Krisen besser gerüstet zu sein, sollen ein Notstromaggregat für das Rathaus und eine mobile Station für die Wasserversorgung (200 000 Euro) angeschafft werden. Als weitere Folge der Flut müssen Rad- und Wirtschaftswege saniert werden. Hier rechnet Karthaus mit 1,83 Millionen Euro. Dazu kämen, so der Kämmerer, noch Planungskosten für Straßenendausbauten und für die Erschließung des Baugebietes Schmandsack. „Für die geplanten Investitionen sind keine Kreditaufnahmen erforderlich“, so Karthaus.
Und das soll 2023 darüber hinaus noch anstehen: der Aufbau einer eigenständigen Energieversorgung vor Ort mit Wind, Sonne und Bioabfällen, der Aufbau einer Wirtschaftsförderung und die Erstellung einer konkreten Planung für das „Quartier an der Hönne“ auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule. Dort entstehen soll bekanntlich eine Art Bildungscampus samt Kindertagesstätte und Gemeinschaftshaus.
Bis 2026 sollen Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserversorgung vorgenommen werden: so der Bau des Hochbehälters im Balver Wald, die Erneuerung der Druckminderanlage an der Schützenhalle in Volkringhausen und der Bau einer neuen Druckminderanlage in der Helle, wenn das neue Teilstück der B229 von Sanssouci in die Helle gebaut wird. Auch die Baugebiete Schmandsack und Am Alten Dreisch sollen erschlossen werden.
Bürgermeister Hubertus Mühling (CDU) sagte zu diesem Zahlenwerk: „Es ist ein gutes Signal für die Bürger.“ Dass in erneuerbare Energien investiert werde, sei ein Weg in die Energie-Unabhängigkeit. „Unterm Strich können wir viele Millionen investieren. Dies ist eine starke Botschaft für Balve.“