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„Geschichtspark“: Großprojekt verzögert sich weiter

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Von: Julius Kolossa

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Eingang zur Balver Höhle wartet auf Umbau
An der Balver Höhle soll der Rundweg beginnen und enden, über den im Rahmen des Projekts „Geschichtspark Balve“ 16 Sehenswürdigkeiten fußläufig miteinander verbunden werden. © Kolossa

Ein Fußweg mit 16 Sehenswürdigkeiten und eine Aufwertung der touristischen Highlights: Der „Geschichtspark Balve“ soll dazu beitragen, viele Besucher in die Hönnestadt zu locken. Doch die Realisierung des Großprojekts lässt weiter auf sich warten.

Balve/Wocklum – Die Erwartungen, aber auch die Anforderungen an das Projekt „Geschichtspark Balve“ sind hoch. Über einen noch anzulegenden Fußweg mit Startpunkt an der Balver Höhle, die öffentlich zugänglich gemacht werden soll, sollen 16 Sehenswürdigkeiten der Hönnestadt miteinander verbunden werden. Die touristischen Highlights sollen zudem aufgewertet werden, um so möglichst viele Besucher nach Balve zu holen.

An den 16 historisch wichtigen Standorten wie Burgberg, Luisenhütte oder Schloss Wocklum sollen die Spaziergänger per Hinweistafeln informiert werden. Die Umsetzung des Großprojekts stockt allerdings weiterhin.

Sicherheitskonzept und Brandschutz müssen angepasst werden

„Weil der neu zu bauende Eingangsbereich am Kassenhaus an der Balver Höhle in Abstimmung mit der Baugenehmigungsbehörde des Märkischen Kreises in Einheit mit dem Vorplatz und der Höhle als so genannte Versammlungsstätte gesehen wird, muss das Sicherheitskonzept und damit auch der Brandschutz, angepasst werden. Dazu gehört, dass ein Blitzschutz auf den Höhlenvorplatz installiert werden muss“, teilte Sven Rothauge, im Rathaus für das Projekt zuständig, auf Anfrage der Redaktion mit, warum es zu Verzögerungen kommt.

Die Probleme im Genehmigungsverfahren mit dem Märkischen Kreis waren Ende Januar auch Thema bei der Jahreshauptversammlung der Schützenbruderschaft St. Sebastian. Dort teilte Vorsitzender Christoph Rapp den Teilnehmern mit, dass die Bruderschaft die Bauprojekte Schützenheim-Umbau und neues Kassenhäuschen vorerst auf Eis legt (wir berichteten).

Die Stadt Balve ist nun damit beschäftigt, alle sicherheitsrelevanten Aspekte für einen neuen Konzeptentwurf zusammenzustellen. Sven Rothauge sagte: „Dieser soll bis März fertiggestellt werden. Dann wird das Konzept wieder beim Märkischen Kreis eingereicht, der über die Baugenehmigung für den Kassenbereich und den Zaun entscheidet.“

Museum in Wocklum ist seit mehr als einem Jahr geschlossen

Für die geplanten Umbauarbeiten zur Aufwertung längst ausgeräumt und schon mehr als ein Jahr geschlossen ist das Museum für Vor- und Frühgeschichte in Wocklum. Doch auch hier haben die Arbeiten noch nicht begonnen, wie Michael Bathe, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, bestätigte: „Es ist alles teurer geworden, sodass wir einen weiteren Ergänzungsantrag auf Fördermittel gestellt haben.“

Mit dem Umbau soll unter anderem die seit 1936 im Keller des Gebäudes stehende Hochdruckturbine ins Blickfeld gerückt werden. Mit dieser Turbine wurden viele Jahre die Maschinen einer Schreinerei betrieben, die sich früher in dem Gebäude befand. Künftig soll den Museumsbesuchern die Technik nahegebracht werden. Um das Museum barrierefrei erreichen zu können, ist der Anbau einer Rampe geplant.

Im Eingang sollen die Besucher aus drei Angeboten auswählen: Höhlenkino, museumspädagogischer Bereich und Einlass in den eigentlichen Museumsraum durch einen Zeittunnel. Am Ende des Tunnels machen die Gäste einen Zeitsprung in eine Landschaft, die es vor 400 Millionen Jahren so in Balve gegeben haben könnte. Dort warten unter anderem ein Höhlenbär und ein Mammut. Am Ausgang soll eine direkte Verbindung zur benachbarten Luisenhütte geschaffen werden.

Digitale und mediale Aufwertung für das Industriedenkmal Luisenhütte

Auch das Industriedenkmal soll eine digitale und mediale Aufwertung erfahren, um das Museum attraktiver für Besucher zu machen. Die Gesamtkosten für das Geschichtspark-Projekt waren zuletzt mit rund einer Million Euro veranschlagt. Ob dieser Kostenrahmen bei den massiven Preissteigerungen in der Baubranche zu halten ist, wird sich zeigen.

Mit knapp 900 000 Euro trägt das Land einen Großteil der Kosten. Der Förderbescheid liegt bereits seit Frühjahr 2021 vor. Wann genau die Arbeiten nun endlich starten, ist aber weiterhin unklar. Michael Bathe sagte dazu: „Die Arbeiten für dieses große Projekt sollen so schnell wie möglich beginnen, wenn die Genehmigungen dafür vorliegen.“

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