Gebäudeenergiegesetz: Großer Beratungsbedarf in Balve

Rund 250 Balver kamen am Mittwochabend nach Langenholthausen in die Schützenhalle. Sie wollten sich informieren über das geplante neue Gebäudeenergiegesetz.
Langenholthausen – Ab 2024 sollen Hauseigentümer bekanntlich verpflichtet werden, Nachrüst- und Austauschpflichten für Heizungstechnik zu erfüllen. Ab dann sollen herkömmliche Öl- und Gasheizungen nicht mehr neu verbaut, sondern durch Erd- und Luftwärmepumpen ersetzt werden.
Zu dem Infoabend hatte Rainer Schäfer, Inhaber des gleichnamigen Heizungs- und Sanitärbetriebs in Balve, eingeladen.
Über den Einbau von Wärmepumpen wurde von einem Hersteller informiert. Die Zuhörer erfuhren, dass aktuell mit Kosten ab 38 000 Euro zu rechnen sei. Aber die Heizung müsse auch zum Haus passen, rieten die Experten auf dem Podium. Rainer Schäfer: „Gehen Sie mit einem Energieberater durch das Haus.“
Dies sollte der erste Schritt sein in Sachen Modernisierung und Sanierung. „Denn es wird viel gefördert“, ergänzte Lukas Koch, Energieberater der Firma Koch und Rau.
Dennoch ist klar: Die Umrüstung wird teuer. Koch riet deshalb, Ruhe zu bewahren: „Laut Gesetzentwurf muss niemand seine Heizung sofort austauschen. In vielen Fällen kann instandgehalten und repariert werden. Dies gilt auch, wenn ein Neueinbau wirtschaftlich für den Eigentümer nicht zumutbar ist.“
Der Kosten-Nutzen-Faktor einer neuen Heizung werde, so Rainer Schäfer, vom ausführenden Fachbetrieb berechnet. Ein Patentrezept, wie man erkennt, welche Heizung ideal für den eigenen Haushalt ist, hatte aber auch er an diesem Abend nicht dabei.
Viele Informationen nahm Margit Köck aus Balve mit nach Hause. „Wir müssen uns jetzt Alternativen zu unserer 30 Jahre alten Ölheizung überlegen“, sagte sie. Es gelte, die preisliche Gestaltung der Heizungshersteller abzuwarten. Sie und ihr Mann wollen alle Möglichkeiten abwägen. „Und was macht dann eine neue Bundesregierung in zwei Jahren in dieser Sache?“, fragte sich nicht nur Margit Köck.
Fragen blieben auch bei Christina Hartmann aus Beckum: „Ich bin nicht zufrieden mit den Kosten, die auf mich zukommen werden.“ Seit 2001 hat sie einen Flüssiggastank, seit Ende vergangenen Jahres weiß sie, dass ihre Heizung repariert werden muss. „Ich bin auf der Suche nach einer Beratung.“