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Kapazitäten erschöpft: Stadt schafft weiteren Wohnraum für Kriegsflüchtlinge

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Von: Julius Kolossa

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Im Sonderklassentrakt der Balver Hauptschule sind derzeit alle 55 Plätze für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine belegt. Nun soll weiterer Wohnraum geschaffen werden.
Im Sonderklassentrakt der Balver Hauptschule sind derzeit alle 55 Plätze für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine belegt. Nun soll weiterer Wohnraum geschaffen werden. © Kolossa

Die Stadt Balve stößt mit ihren Kapazitäten für die Aufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge an ihre Grenzen. Angesichts stetiger Zuweisungen durch die Bezirksregierung Arnsberg wird der Platz knapp für die ankommenden Familien.

Balve – „Alle 55 Plätze im früheren Sonderklassentrakt der ehemaligen Hauptschule am Krumpaul sind belegt“, sagt Michael Bathe, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, im Gespräch mit der Redaktion. Dieser Klassentrakt wurde für 200 000 Euro zu Schlaf- und Wohnunterkünften mit zwei Sanitärräumen beiden Etagen umgebaut.

Seit November wird dieses Gebäude, in dem nur Ukrainer untergebracht sind, als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Nun soll dort Platz für weitere Menschen geschaffen werden. „Die drei großen Aufenthaltsräume werden verkleinert. Insgesamt sollen dann hier über 80 Menschen unterkommen können. Außerdem sind wir seitens der Stadt auf der Suche nach freiem Wohnraum, den uns die Bevölkerung zur Anmietung zur Verfügung stellen könnte“, sagt Bathe.

Stadt Balve rechnet mit weiteren Zuweisungen

Der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters erklärt: „Wir sind überzeugt, dass die Zahl der aus der Ukraine flüchtenden Menschen weiter steigen wird. Wir als Stadt sind dann in der Verantwortung, den uns von der Bezirksregierung zugewiesenen Personen eine Unterkunft zu bieten.“

Anders als in der Hochzeit der ersten Flüchtlingskrise 2015 und 2016 solle aber die Murmke-Sporthalle möglichst nicht als Unterkunft genutzt werden. „Diese und auch die anderen Turnhallen im Stadtgebiet sind wichtig für Vereins- und Schulsport“, so Bathe.

Ein Teil der Hauptschule wird abgerissen

Möglichkeiten, weitere Bereiche des ehemaligen Hauptschulgebäudes für die Unterbringung von Flüchtlingen herzurichten, sieht Bathe nicht: „Es steht der Bau des Kindergartens bevor.“

Der Klassentrakt, in dem zuletzt fast zwei Jahre das städtische Corona-Test- und -Impfzentrum untergebracht war, soll bekanntlich im Zuge der Entwicklung des früheren Hauptschulgeländes zum „Quartier an der Hönne“ abgerissen werden, um Platz zu schaffen für einen Kindergarten mit U3-Bereich. „Näheres dazu und zum gesamten Planungsstand des Geländes wird Bürgermeister Hubertus Mühling in der Sitzung des Ausschusses Ehrenamt, Schule, Digitalisierung, Soziales am Mittwoch, 8. März, ab 18 Uhr im Rathaus bekannt geben“, so Bathe.

Areal mit Kita, Mensa und Mehrzweckgebäude soll entstehen

Nach den Vorstellungen der politischen Entscheidungsträger soll neben der Kita ein Areal mit Mensa für die Realschule und einem Mehrzweckgebäude für die Vereine im Stadtgebiet und die Kita errichtet werden.

416 Flüchtlinge leben in Balve

416 Flüchtlinge sind derzeit insgesamt in Balve in den Flüchtlingsunterkünften im Langenloh, im ehemaligen Stockmeier-Gebäude in der Helle und im Haus am „Pickhammer“ sowie in privaten Wohnungen untergebracht. Unter diesen Menschen befinden sich 154 Flüchtlinge aus der Ukraine. Diese leben entweder in der Unterkunft am „Krumpaul“, oder aber in Mietwohnungen im gesamten Stadtgebiet. Zum Vergleich: Volkringhausen als kleinster Ortsteil von Balve hat 493 Einwohner (Stand: Oktober 2022).

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