Garbeck als Standort: Einsatz für den Wald der Zukunft

Es ist wieder Betrieb im Jugendgästehaus am ehemaligen Garbecker Bahnhof. „Hier ist unser Projektort, von dem aus wir unsere Arbeiten in den Wäldern in Hemer, Menden und Werdohl aufnehmen“, sagt Natur- und Landschaftspfleger Henning Aulich, einer der Projektleiter des Bergwaldprojekts.
Balve-Garbeck – „Unser Ziel ist es, Kommunen beim Waldumbau zu unterstützen, wobei wir mit Forstpartnern im Land und Bund, aber auch mit kommunalen Forstämtern zusammenarbeiten“, so Aulich. Dabei übernehme der Verein Bergwaldprojekt mit ehrenamtlichen Helfern die Arbeit, die sonst liegen bleiben würde, „weil Forstmitarbeiter für Pflanzungen keine Kapazitäten und damit keine Zeit mehr haben“. Aulich erklärt: „Die Zeit, die den Hauptamtlichen fehlt, die haben wir.“
Mit einem Team aus 19 Freiwilligen aus ganz Deutschland macht er sich auf, Waldflächen mit heimischen Baumarten aufzuforsten. „Dabei legen wir Mischwälder aus Laubholzbäumen an.“ Etwa 3000 Setzlinge werden in den drei Wochen, die das Team insgesamt vor Ort ist, gepflanzt. „Die Deutsche Bahn spendet uns mehrere tausend Bäume, die wir einpflanzen“, sagt Aulich.
170 Projektwochen von Februar bis November
Gut zu tun habe man in der gesamten Pflanzsaison von Februar bis November. „In diesem Jahr haben wir 170 Projektwochen – der Bedarf steigt seit einigen Jahren“, sagt Aulich. Die Anfragen kommen von den Forstpartnern, sodass Eigenwerbung schon längst nicht mehr betrieben werden muss.
„Wir finanzieren unsere Arbeit überwiegend mit Spenden und Unterstützung unserer Fördermitglieder“, erklärt Henning Aulich. „Zwei Drittel der Gesamtkosten einer Projektwoche, die sich auf bis zu 17 000 Euro belaufen können, kommen auf diese Weise zusammen. Ein Drittel bezahlt der jeweilige Forstpartner.“ Die Kosten kommen durch den Einsatz eigener Fahrzeuge und Werkzeuge, aber auch Unterbringung und Selbstversorgung der Helfer zusammen. „Wir ernähren uns vegetarisch, vollwertig und ökologisch im Sinne unserer Philosophie“, erläutert Aulich.
Bergwaldprojekt kommt wieder nach Werdohl
In der nächsten Woche ist das Bergwaldprojekt wieder einmal auf einer Brachfläche in Werdohl tätig. In die Stadt an Lenne und Verse kommt der Verein schon seit vielen Jahren.Auch für 2024 hat der Verein im Jugendgästehaus in Garbeck übrigens schon wieder reserviert. Denn Arbeit in der Region gibt es noch mehr als genug. In der Hönnestadt selbst werden die Freiwilligen übrigens auch dann nicht tätig werden. „Eine Anfrage aus Balve liegt uns bisher nicht vor“, sagt Aulich.
Bergwaldprojekt: Jährlich etwa 150 000 Arbeitsstunden
Der Verein Bergwaldprojekt wurde 1987 auf Initiative von Greenpeace gegründet. Der erste Einsatzort war in der Schweiz. In Deutschland wurde der Vereins erstmals 1991 in St. Andreasberg im Harz tätig. 1993 fand die Gründung des deutschen Vereins Bergwaldprojekt mit heutigem Sitz in Würzburg statt. Zweck des Vereins ist der Schutz, der Erhalt und die Pflege des Waldes. Hierzu wird mit Freiwilligen in Wäldern, Mooren und Freilandbiotopen in ganz Deutschland gearbeitet. Jährlich werden etwa 150 000 ehrenamtliche Arbeitsstunden von etwa 3500 Teilnehmern geleistet.