Mellen – Der mit 5000 Euro dotierte Medienpreis der Stiftung „Rufzeichen Gesundheit!“ in der Kategorie Fernsehen ging in diesem Jahr an Solveig Flörke
Die Balverin, die mit ihrem Mann und drei Töchtern in Mellen lebt, freute sich über die Auszeichnung für ihre Reportage „80 Kilo müssen runter“ im Rahmen der WDR-Sendereihe „Menschen hautnah“.
Krankenhausaufenthalt der Wendepunkt
Der Weg dorthin war jedoch schwierig, und begann am 11. November 2015 – dem Wendepunkt in Greveners Leben. Damals lag „Kosmos“, wie Grevener von vielen Balvern nur gerufen wird, mit einer Lungenembolie im Krankenhaus. Die Ärzte ließen ihm keine andere Wahl, als sein Leben zu ändern. Grevener reduzierte seine Mahlzeiten und begann Sport zu machen. Auch Selbsthilfegruppen besuchte er. Mittlerweile leitet „Kosmos“ selbst zwei Gruppen vom Adipositas-Netzwerk-NRW.
„Dieses Jahr, das war mein Jahr“, erzählte Grevener der Redaktion auf Anfrage. Er ist zwar immer noch übergewichtig, aber inzwischen deutlich leichtfüßiger als vor zwei Jahren. „Ich habe an Gewicht verloren und mehr Lebensqualität gewonnen!“
Immer mit der Kamera dabei
Solveig Flörke war auf einem Teil dieses Weges, und erinnert sich: „Einerseits war es toll, weil er auch dabei geblieben ist und mich hat drehen lassen, wenn er keine Erfolgsmeldungen hatte, sondern Niederlagen oder Rückschläge. Das ist extrem wichtig für einen authentischen Film. Aber jeder kann sich vorstellen, dass man lieber nur das teilt, was gut läuft und nicht, wenn etwas nicht so funktioniert wie geplant.“
Flörke hatte einen Dreh fast vor ihrer Haustür, kennt aber inzwischen viel von der weiten Welt. Neben ihrem Studium in Passau in Sprachen und Wirtschaft absolvierte sie ein Volontariat bei der Passauer Neuen Presse, Galileo Pro7 und beim Lokalradio in Bayern. Danach arbeitete sie in den USA, Chile, Peru, Neuseeland und Bolivien.
Korrespondentin im brasilianischen Rio de Janeiro
Doch ihr beruflicher Lebenslauf geht noch weiter: Fünf Jahre war sie Korrespondentin im brasilianischen Rio de Janeiro, außerdem für ARD und ZDF bei der Fußball-WM 2014 tätig, hatte eigene Kolumnen in der „Welt“, schrieb für die FAZ, den Stern und auch für den Deutschlandfunk. Seit 2017 ist sie wieder als Reporterin im Sauerland verwurzelt, für verschiedene Fernsehformate im Einsatz. Die WDR-Lokalzeit gehört dazu, ebenso wie „Menschen hautnah“, „Frau TV“ und „Unterwegs im Westen“.
Jetzt aber steht für Solveig Flörke ihre drei Wochen alte Tochter im Mittelpunkt. „Was dann kommt“, verrät sie. „hängt davon ab, ob es noch mehr mutige Menschen wie Guido gibt, die mir vertrauen, ihre Geschichte erzählen und sich mit der Kamera begleiten lassen. Denn klar ist: Hätten Guido und seine Frau Birgt nicht mitgemacht, hätte es diesen Film nicht gegeben.“ Und damit auch nicht den Medienpreis.