Hönnetalradweg: Der vierte Versuch soll sitzen

Die Stadt Balve nimmt einen neuen und den mittlerweile vierten Anlauf, eine genehmigungsfähige Trasse für einen bundesstraßenbegleitenden Radweg durch das Hönnetal auf dem Abschnitt zwischen Balve-Volkringhausen und Menden-Oberrödinghausen zu finden.
Dieser rund fünf Kilometer lange Abschnitt ist aufgrund seiner Enge und der Topografie problematisch.
„Es ist schwierig, eine geeignete Trasse für den Radweg zu finden“, sagt deshalb auch Sven Rothauge, im Balver Rathaus zuständig für die Planung dieses Radwegs, im Gespräch mit der Redaktion auf die Frage nach dem aktuellen Stand des Projekts. „Mit Sicherheit wird die Hönne mehrmals überquert werden müssen. Und auch der jetzige Fußweg sowie der Randbereich der B 515 sollen angebunden werden“, sagt Rothauge.
Bereits drei Vorschläge verworfen
Weitere Details zum vierten Trassenvorschlag durch das Naturschutzgebiet Hönnetal will der Verwaltungsmitarbeiter noch nicht nennen. Schließlich weiß auch Rothauge, dass die Diskussion mittlerweile seit mehr als zehn Jahren andauert die drei bisherigen Trassenvorschläge allesamt wieder verworfen werden mussten, weil sie nicht den strengen Maßgaben der Oberen und Unteren Naturschutzbehörde sowie der Wasserbehörde für das Hönnetal entsprachen. „Der genaue Trassenverlauf ist noch nicht spruchreif“, sagt Rothauge deshalb lediglich.
Damit im vierten Anlauf diesmal alles passt, wurde seit 2020 ein ökologisches Gutachten erstellt. Auch Vermessungsarbeiten sind erfolgt. Federführend bei den Planungen ist die Stadt Balve, die in Abstimmung mit den benachbarten Städten Hemer und Menden sowie der Naturschutzbehörde und der Unteren Wasserbehörde, dem Landesbetrieb Straßen.NRW und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Denkmalbehörde an diesem Radweg entlang der B515 arbeitet.
Endgültige Trassenführung soll in diesem Jahr vorliegen
Bürgermeister Hubertus Mühling (CDU) wies im vergangenen Jahr und bei Neujahrsempfängen darauf hin, dass noch 2023 die endgültige Trassenführung vorgestellt werden solle. Dazu Sven Rothauge: „Es sollen so wenige Eingriffe ins Ökosystem erfolgen, wie möglich.“
Liegt der Radwegverlauf vor, steht noch eine Umweltverträglichkeitsprüfung an. Bis diese abgeschlossen ist, könne noch etwa ein Jahr vergehen. „Erst dann können die Ausschreibungen für den Bau erfolgen“, so Rothauge.
Umfahrung wird „mittelfristig“ ausgeschildert
Radfahrer müssen auf dem Weg durch das Hönnetal also noch viele Monate oder sogar Jahre den gefährlichen Weg über die stark befahrene Bundesstraße nehmen, die seit der Sperrung der B236-Brücke in Altena für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen täglich noch deutlich mehr Lastwagen nutzen als bislang ohnehin schon. Oder aber sie nehmen weitläufige Umfahrung von Volkringhausen über die Straße „Am Staute“ bis nach Menden. Die Schilder für diese Routenführung liegen bereits im Balver Rathaus zur Montage bereit.
Aufgestellt werden sie nach Absprache mit dem Märkischen Kreis. Kreis-Pressesprecher Alexander Bange sagte auf Nachfrage, dass der Vorgang in Bearbeitung sei: „Sollte es sich um die rot-weiße Radwegebeschilderung nach der Straßenverkehrsordnung handeln und die Standorte der Beschilderung schlüssig sein, wird – mittelfristig – die Anordnung der Beschilderung erfolgen.“