Corona-Testzentren in Balve machen vorerst weiter

Die Menschen aus Balve und den Ortsteilen können sich auch über das Monatsende hinaus in den Testzentren im ehemaligen Hauptschulgebäude am Krumpaul und in der Sokola.de in Langenholthausen auf das Coronavirus testen lassen.
Ob beide Einrichtungen jedoch auch dauerhaft geöffnet bleiben, ist fraglich. Das erklärten die Betreiber auf Nachfrage der Redaktion.
Das Angebot der kostenlosen Bürgertests für alle ist bislang nur bis Ende Juni fix. Zudem hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in dieser Woche seine „Corona-Herbststrategie“ verkündet. Aus dieser geht unter anderem hervor, dass der Zugang zu den kostenlosen Corona-Bürgertests deutlich eingeschränkt werden soll. Nur noch Patienten mit Symptomen sollen dafür infrage kommen sowie andere ausgewählte Personengruppen wie Kleinkinder und Schwangere. Eine gut erreichbare Test-Infrastruktur solle jedoch erhalten bleiben, so der Wunsch des Bundes, der den Testzentren künftig allerdings weniger Geld pro Antigen-Schnelltest und PCR-Test für die Bürger zahlen will.
Öffnungszeiten in Langenholthausen bleiben unverändert
Ralf Bigell, Betreiber des Testzentrums in Langenholthausen, will vorerst dennoch ohne Änderungen weitermachen. Die Einrichtung im ehemaligen Grundschulgebäude soll auch im Juli montags bis freitags von 15 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 16 bis 18 Uhr geöffnet sein. Eine Testung ist allerdings nur nach vorheriger Terminvereinbarung unter www.testzentrum-balve.de möglich.
Während einige Testzentren in der Region derzeit ankündigen schließen zu wollen, soll es auch im Testzentrum von Stadt, DRK und Malteser Hilfsdienst vorerst weitergehen. Bernhard Krämer vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), verantwortlicher Koordinator, schränkt allerdings bereits ein: „Wenn keine Kostendeckung aufgrund der Abrechnungsmodalitäten mehr gegeben sein sollte, könnten wir die Einrichtung nicht länger offenhalten.“ Zuletzt hatte der Kreisverband des Roten Kreuzes bereits Testzentren unter anderem in Altena, Kierspe und Meinerzhagen-Valbert geschlossen, weil diese sich nicht mehr rentiert hätten.
Zuletzt ein Drittel der Test-Ergebnisse positiv
Bernhard Krämer wünscht sich für den Weiterbetrieb eine eindeutige Regelung der Gesundheitsminister von Bund und Land. „Warum müssen wir bald den Bürgern die Kosten aufbinden?“, fragt Krämer, der mit der geplanten Neuregelung nicht einverstanden ist. Zuletzt habe sich im Stadtgebiet die Zahl der positiven Testergebnisse deutlich erhöht, ergänzt Kollege Ralf Bigell: „Seit Mai sind bei uns täglich ein Drittel aller Tests positiv.“ Das bestätigt auch Bernhard Krämer: „Es ist deutlich feststellbar, dass mit dem Wiederaufleben der Großveranstaltungen die positiven Testergebnisse steigen.“
So haben in der Hönnestadt zuletzt mehrere Schützenfeste und größere Events in der Höhle sowie an anderen Orten im Stadtgebiet stattgefunden. Dass dies in Sachen Corona nicht folgenlos geblieben ist, wird beim Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz mehr als deutlich. Diese ist für Balve mittlerweile auf mehr als 1550 nach oben geschnellt. Damit ist die Hönnestadt mit weitem Abstand trauriger Spitzenreiter im Märkischen Kreis. Mit einer Inzidenz von gut 1060 reißt mit Meinerzhagen sonst nur noch eine andere Kommune aus dem Kreisgebiet die 1000er-Marke.
Testzentrum am Krumpaul könnte pausieren
Trotz dieser Entwicklung will Krämer noch nicht sagen, dass das Testzentrum am Krumpaul längerfristig geöffnet bleibt: „Die Testzahlen sind rückläufig, sodass wird auch über ein Aussetzen der Tests nachdenken könnten.“ Seit der Eröffnung der Einrichtung im März 2021 hätten die 60 Helfer zusammen rund 8000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet. „Wenn es nach einem Aussetzen des Angebots erforderlich werden sollte, könnten wir die Infrastruktur innerhalb kürzester Zeit wieder aufleben lassen – das gilt für das Testzentrum, aber auch für das angeschlossene Impfzentrum.“ Momentan können Termine für Corona-Tests aber weiterhin online gebucht werden über die Homepage der Stadt (www.balve.de).