Die Idee zu ihrer Geschichte kam der Balverin nicht mit einem Schlag. Da war zunächst die Frage, „was das eigentlich für Menschen sind, die auf feige Art und Weise Gegenstände auf vorbeifahrende Autos werfen“. Darüber hinaus war der Verlust des eigenen Kindes ein Themenschwerpunkt, den die Autorin bearbeiten wollte. So flochten sich zwei Extremsituationen ineinander, ein Prozess, der über längere Zeit verlief.
Dass die Auszeichnung der Balverin zufällig vor der eigenen Haustür stattfand, war ein zusätzliches Bonbon. Die Criminale, das Treffen einer Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur, die die Glauser-Preise vergibt, wird jedes Jahr in einer anderen Stadt ausgerichtet. Nach 2022 in Iserlohn, trifft man sich nächstes Jahr in Darmstadt.
Schon im Vorprogramm der Criminale hatte Kathrin Heinrichs die Geschichte „Freier Fall“ mehrfach gelesen, unter anderem in der Dechenhöhle. Da wusste sie noch nicht, dass sie bald den Glauser-Preis in der Hand halten würde. „Es hat mich wirklich überrascht“, erklärt die Autorin. „Bis zuletzt habe ich nicht zu hoffen gewagt, dass ich am Ende oben stehen würde.“ Auch das also eine Geschichte mit überraschendem Ausgang.