Daniel Schulze Tertilt übernimmt
Mellen: Dem neuen Ortsvorsteher macht vor allem das Internet Probleme
„Ortsvorsteher ist grundsätzlich kein alltägliches Angebot – es ist vielmehr eine reizvolle und ehrenvolle Aufgabe, in der ersten Reihe etwas für sein Dorf bewegen zu können“, sagt Daniel Schulze Tertilt über sein neues Amt als Ortsvorsteher in Mellen. Damit einher geht auch das Ratsmandat für die CDU.
Dass er damit eine Doppelfunktion übernommen hat, schreckt ihn nicht: „Das alles passt in meine beruflichen und privaten Planungen, denn neben meiner Familie liegt mir auch mein Mellen am Herzen.“ Gedanken darüber hat sich Daniel Schulze Tertilt ab August 2019 gemacht, als er von Siggi Drees und Reinhardt Schmidt angesprochen wurde.
Die Vorständler der CDU-Ortsunion fragten Schulze Tertilt, ob er sich vorstellen könne Ortsvorsteher in Mellen zu werden und die Christdemokraten auch im Stadtrat zu vertreten. Beide Positionen hatte damals noch Marco Voge besetzt; seit September ist Voge als Landrat des Märkischen Kreises tätig, sodass Schulze Tertilt sein Nachfolger in Mellen wurde.
Dorfversammlung soll es schnellstmöglich wieder geben
„Meine Entscheidung, es zu machen, wenn ich gewählt werde, fiel zwischen Weihnachten und Neujahr“, sagt der 34-Jährige. So sei ausreichend Zeit geblieben, sich mit seinem Vorgänger abzusprechen. Daniel Schulze Tertilt betont: „Es muss nicht alles neu erfunden werden, denn Marco Voge hat gute Vorarbeit geleistet.“ So sollen die Dorfversammlungen – sobald coronabedingt möglich – fortgesetzt werden („Sie sind ein Alleinstellungsmerkmal für unser Dorf“). Zu den Terminen sollen jeweils Referenten eingeladen werden, die Gastvorträge halten. „Gerne hätte ich auch zur Besichtigung der neuen Biogas-Anlage von Johannes Vedder-Stute eingeladen“, stellte der Neue seine Planungen vor. „Doch dann kam das Corona-Virus dazwischen und stoppte sämtliche Veranstaltungen.“
Schulze Tertilt hat in seiner Amtszeit viel vor für und zusammen mit Mellen. Sein Dorf sieht er mit dem jüngst gegründeten Dorfverein „Heimatforum“ (wir berichteten) sehr gut aufgestellt. Immerhin wurden am Gründungstag sämtliche zur Verfügung stehenden Posten besetzt: „Die Stimmung im Dorf, etwas bewegen zu wollen, ist super.“ So soll es möglichst bleiben. Deshalb bemüht sich Schulze Tertilt um Fördergelder, mit denen der Dorfpark hinter dem Teich des neuen Feuerwehrgerätehauses gestaltet werden soll. Dies sei nach wie vor ein Projekt, an dem sich die Bevölkerung beteiligen kann.
Altes Feuerwehrgerätehaus steht weiterhin leer
Noch nichts entschieden sei derweil über die Nachnutzung des alten Feuerwehrgerätehauses an der Sorpestraße, das seit Mai 2019 leer steht. „Eventuell wird es der neue Jugendtreff, oder aber die Stadt verkauft das Gebäude“, stellt der Ortsvorsteher mögliche Szenarien vor.
Unmöglich sei aber die Anbindung des Dorfes an das Internet. Einen Funkmast für ein schnelles mobiles Netz auf dem Smartphone oder Laptop gibt es in Mellen und im näheren Umkreis bislang nicht. Zudem werden auch über die Hausanschlüsse meist nur geringe Downloadgeschwindigkeiten erreicht. Daniel Schulze Tertilt will sich gerne der Sache annehmen: „Mindestens 3G im Handynetz müssten in den nächsten fünf Jahren realisierbar sein.“
Daniel Schulze Tertilt (34) ist verheiratet und hat einen Sohn. Seit rund einem Jahr ist der gelernte Fliesen-, Platten- und Mosaikleger Mitglied der CDU. In Mellen wurde er Nachfolger als Ortsvorsteher von Marco Voge nach sechs Jahren (2014 bis 2020).