„Seitdem die beiden Brücken gebaut wurden und mit den Pflasterarbeiten begonnen wurden, ist die Straße höher als vorher – das Gefälle ist jetzt so stark, dass bei Starkregen das Wasser nicht Richtung Straße, sondern seitlich in Richtung der Grundstücke fließen wird.“ Gundhild Busche ist eine der Anwohnerinnen, hatte vor einigen Wochen diese Erkenntnis gewonnen und sich damit an die Verantwortlichen gewandt.
Einer davon ist Ortsvorsteher Christoph Haarmann, der beim Ortstermin am Mittwoch zugab: „Wir haben geglaubt, was uns das Planungsbüro vorlegte: Das Wasser wird durch die neu gestaltete Dorfmitte komplett geschluckt. Auf den Zeichnungen sieht alles gut aus.“ Erst als sich Nicht-Fachleute dazu gegenüber Bauunternehmen, Planungsbüro und Stadt äußerten, kam Bewegung in die Sache. Hoffentlich in die richtige Richtung – denn, so Gundhild Busche, bisher seien nur kleine Wasserabläufe vorgesehen, und vor dem Haus von Detlef Stüken sei noch keine Stufe als Wasserschutz. „Es gibt einen neuen Ablauf und eine neue Kante“, versprach Haarmann.
Und noch wichtiger: Ab der höhergelegenen Dorfmitte zu Beginn der Straße Im Brauke soll ebenfalls eine Kante neu angelegt und ein Schacht gebaut werden, in den das Wasser überlaufen kann. „Fünf Zentimeter reichen“, sagte der Ortsvorsteher über die Planungen, die in den weiteren Ausbau mit einfließen werden. „All dies ohne Verzögerung und Verteuerung.“ Haarmann ist zuversichtlich, dass jetzt gute Lösungen gefunden wurden.
Gundhild Busche stimmt zu: „Wir sind nach dem Hochwasser vom Juli 2021 sensibilisiert worden, denn immerhin hatten wir alle mehr oder weniger viel Wasser in unseren Häusern.“ Dass sich auf Initiative der Anwohner nun alles zum Besseren wende, sei erfreulich: „Allerdings hätte im Vorfeld die Kommunikation mit Stadt und Planungsbüro besser verlaufen können.“ Den ausführenden Firmen machte sie keinen Vorwurf.
„Man hätte aber alles grundsätzlich viel tiefer anlegen sollen, dann wäre dieses seitliche Gefälle vermieden worden“, sagte sie. Der Ortsvorsteher nahm dies zur Kenntnis, wies aber auf die jetzt gefundene „sinnige Lösung“ hin, zu der auch Durchlässe in der Fahrbahn gehören sollen.
Busche: „Wir müssen mit dieser neuen Dorfmitte leben.“ Und dies mit Sandsäcken und Pumpen, um das nächste Hochwasser abzuwehren. Denn all dies hätten sich inzwischen alle Anwohner angeschafft.
Bis zum Schützenfest im Juli sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Dazu gehört auch die Installation einer Ladestation für E-Autos.