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Aktuell 410 Flüchtlinge in Balve: Containerdorf als „Plan B“

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Von: Julius Kolossa

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In der leerstehenden Pension Waltermann möchte die Stadt Balve Flüchtlinge unterbringen. Allerdings liegen noch nicht alle erforderlichen Genehmigungen vor.
In der leerstehenden Pension Waltermann möchte die Stadt Balve Flüchtlinge unterbringen. Allerdings liegen noch nicht alle erforderlichen Genehmigungen vor. © Kolossa, Julius

Die Zahl der Flüchtlinge, die der Stadt Balve durch die Bezirksregierung Arnsberg zugewiesen werden, steigt weiter. „Aktuell kommen 410 Menschen aus allen Teilen der Erde bei uns unter“, sagt Michael Bathe, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters.

„Darunter sind 155 Menschen aus der Ukraine“, so Bathe. Die hohe Anzahl stellt die Stadtverantwortlichen vor immer größere Herausforderungen. Denn für jeden Flüchtling muss die Stadt eigenen oder angemieteten Wohnraum zur Verfügung stellen. Unterbringungsmöglichkeiten zu finden, wird jedoch immer schwieriger. „Sollten alle Kapazitäten erschöpft sein, kommt Plan B zum Einsatz: es werden Container aufgestellt“, so Michael Bathe.

Zusammen mit der Politik soll darüber entschieden werden, ab wann und an welchen Standorten solche Container-Unterkünfte im Stadtgebiet entstehen. Die Murmke-Turnhalle für den Schul- und Vereinssport wie schon in der ersten Hochzeit der Flüchtlingskrise 2015 und 2016 zu schließen und wieder als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen, plant die Stadt laut Michael Bathe dagegen aktuell nicht. „Diese Turnhalle bleibt, wie alle anderen Hallen im Stadtgebiet auch, für den Sport erhalten“, verspricht der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters.

Jetzt 85 Plätze in der Hauptschule

Zurzeit sei die Menge der Flüchtlinge, die Balve durch die Bezirksregierung zugewiesen werden, ohnehin gut händelbar, sieht Bathe aktuell keinen Handlungsbedarf, sich mit Containerdörfern zu befassen. Noch gebe es andere Möglichkeiten der Unterbringung. Die Plätze im Sonderklassentrakt der ehemaligen Hauptschule seien jetzt auf 85 aufgestockt worden.

In der alten Schule in Volkringhausen sollen demnächst Umbauarbeiten statt, um diese Immobilie anschließend ebenfalls für unbestimmte Zeit als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen. „Außerdem kommen immer wieder Angebote von Balvern, die einen Teil ihres privaten Wohnraums zur Verfügung stellen wollen“, so Bathe.

Pension Waltermann: Noch fehlen Genehmigungen

Und dann hat die Stadt noch die Option, die seit dem Tod der Eigentümerin Maria Waltermann leerstehende Pension Waltermann als weitere Unterkunft zu nutzen. Allerdings gelte es, so Bathe, die behördlichen Auflagen und Regelungen in Sachen Brandschutz zu erfüllen. „Vom Kreis muss dann auch die Genehmigung für die Unterbringung von Flüchtlingen in der Pension erteilt werden.“ Wann alle Genehmigungen vorliegen könnten, so dass die Pension Waltermann von der Stadt als Unterkunft genutzt werden kann, darauf wollte sich Michael Bathe auf Nachfrage konkret nicht äußern. „Ziel ist es, die Pension noch in diesem Jahr belegen zu können“, so Michael Bathe.

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