Altena - „Nein, wir schneiden uns nicht ins eigene Fleisch, wenn wir jungen Leuten beibringen, sich ihre eigenen Möbel zu bauen“, erklärt Jochen Losigkeit. Ganz im Gegenteil findet die Tischlerinnung sogar Nachwuchs im Azubibereich, wenn die Schüler in der Lehrwerkstatt das Arbeiten mit Holz für sich entdeckt haben.
Schon der Palettenmöbel-Ferienworkshop im Jahr 2016 kann als durchschlagender Erfolg für die Tischlerinnung gewertet werden: „Da haben einige Schüler entdeckt, dass der Beruf was für sie sein könnte. Danach gab es Anfragen für Praktika und Ausbildungsplätze in der Branche. Deshalb haben wir in diesem Jahr nochmal zu der Ferienaktion eingeladen“, erklärt der Leiter der Rahmeder Lehrwerkstatt.
Das Meinerzhagener Unternehmen Paul Kläs hat für die 13 Teilnehmer reichlich Einwegpaletten zur Verfügung gestellt, aus denen sich die jungen Leute Sofas, Sessel, Tische, ein Schuhregal und sogar eine Bar bauten.
„Eigentlich sind Einwegpaletten ja ein Abfallprodukt, aber man kann noch viel daraus machen“, erklärt der Chef, der außerhalb der Ferienzeiten die Branchenazubis an den Werkbänken begrüßt.
Säge, Akkuschrauber und Hammer sind die elementar benötigten Werkzeuge, um ein Möbelstück herzustellen. „Und natürlich jede Menge Schrauben!“ Wahlweise kann Lack oder Lasur aufgetragen werden - je nachdem, ob das Möbelstück im Außen- oder Innenbereich genutzt werden soll.
Bei guter Verarbeitung sind die Stücke durchaus langlebig und belastbar für ausgiebige Nutzung und entspanntes Chillen.
Am gestrigen Donnerstag wurden die Arbeiten am selbstgebauten Mobiliar abgeschlossen und die Erfolge mit einem Grillnachmittag gefeiert.