Der 32-jährige ist gehörlos und damit zu 100 Prozent schwerbehindert. Als gelernter Maschinen- und Anlagenführer hatte er mehrere Jahre in seinem Beruf gearbeitet. Dann wurde er arbeitslos und ging mit Unterstützung der Reha-Spezialisten des gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters auf die Suche nach einer neuen Beschäftigung, den er schnell beim Automobilzulieferer Prinz-Mayweg fand. Er fördert die Inklusion von schwerbehinderten Menschen.
An seiner Maschine fertigt Asani Rohre für verstellbare Autositze. Werkzeugmacher haben die Maschine umgerüstet. Optische Signale, gute Beleuchtung und Spiegel helfen nun bei der Orientierung und dabei, Gefahren zu erkennen. „Dort, wo Staplerfahrer unterwegs sind, haben wir zusätzlich die Wege abgesichert“, berichtet der Abteilungsleiter der Weiterverarbeitung Sebastian Kienelt. „Die Fahrer sind sensibilisiert, dass ihr Kollege nichts hört und deshalb vorsichtig gefahren werden muss.“
Personalleiterin Sandra Mann hat die Anstellung von Asani in die Wege geleitet und berichtet, dass man zunächst skeptisch war im Betrieb: „Die Sorge war da, Herr Asani könnte sich leichter verletzen oder in Gefahr bringen als hörende Mitarbeiter. Durch die technischen Anpassungen des Arbeitsplatzes und durch Gespräche mit Mitarbeitenden des Integrationsdienstes konnten die Bedenken aber zerstreut werden. Wir sind sehr froh, dass Emran Asani Teil des Teams ist mit seiner positiven Ausstrahlung.“ Damit die Verständigung für die notwendigen Sicherheitsunterweisung an der Maschine und im Betrieb klappt, hat das Unternehmen den Dolmetscher bei der Ar-beitsagentur angefragt, der schon im Bewerbungsprozess unterstützt hatte. Im Arbeitsalltag haben sich alle Beteiligten schnell auf den gehörlosen Kollegen eingestellt. Bei komplexeren Themen wird schriftlich kommuniziert, für die einfache alltägliche Konversation lernen der Abteilungsleiter und die Arbeitskollegen sogar die Gebärdensprache. „Ich fühle mich von meinen Kollegen sehr gut angenommen“, sagt Emran Asani und strahlt Zuversicht und gute Laune aus.
„Das Integrationsamt, das die berufliche Einbindung schwerbehinderter Menschen sichert, hat uns gut beraten. Die technischen Berater haben sich auch vor Ort angeschaut, wie der Arbeitsplatz eingerichtet ist und Herrn Asani eingebunden, was man noch verbessern könnte“, schildert Kienelt.
Für Prinz-Mayweg ist das Thema Inklusion noch lang nicht abgehakt. Die Firma möchte weitere Mitarbeitende mit Schwerbehinderung einstellen. Auch das Angebot an andere Firmen steht, die guten Erfahrungen weiterzugeben und Hilfestellung zu leisten. „Was die Inklusion von Menschen mit einer Schwerbehinderung an-geht, ist Prinz-Mayweg ein tolles Beispiel“, meint Sandra Pawlas.
Wer sich ebenfalls für die Beschäftigung Schwerbehinderter interessiert, findet hier Ansprechpartner: Gemeinsamer Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Iserlohn und des Jobcenters: kostenfreie Servicenummer 0800-4 5555 20 oder online unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen/arbeitgeber-Service