Es waren an diesem letzten Adventswochenende wohl nicht so viele wie in den Wochen zuvor – und auch weniger als im vergangenen Jahr, so die allgemeine Einschätzung der Aussteller. Ihre Bilanz fällt aber dennoch durchweg positiv aus. „Die Wintermeile ist genial“, bringt Tobias Reuse von „Spelsberg genussvoll“ - letztes Jahr noch PopUp, jetzt dauerhaft dort - es auf den Punkt. Bereits zum zweiten Mal hatten Kunsthandwerker und Hobbykünstler mit einem breiten Angebot von Weihnachtsdeko und Geschenkartikeln, Nützlichem und Schönem leer stehende Ladenlokale bezogen. Viele nutzten diese Möglichkeit als Ersatz für die Weihnachtsmärkte, auf denen sie sonst vertreten waren. „Es ist schön, dass es diese Gelegenheit gab. Etwas Positives, wenn alles andere abgesagt wird“, meint Gerlinde Volke.
„Es ist eine wunderschöne Idee“, sind sich auch Beate Kemper, Petra Buder und Birgit Büscher einig, die gemeinsam mit ihren wolligen Handarbeiten vertreten waren: „Die Stimmung ist gut, der Umsatz auch. Wir sind zufrieden.“ Zwar sei auf dem Weihnachtsmarkt an der Burg Holtzbrinck immer mehr los gewesen, und mancher habe vielleicht auch Scheu, in die Geschäfte reinzugehen, aber insgesamt sei es sehr gut gelaufen: „Wir haben uns schon fürs nächste Jahr angemeldet.“
Zum ersten Mal dabei - und ebenfalls schon für das nächste Jahr angemeldet - waren Gabriele Schulte und Linda Papenfuss mit ihren vielen kleinen Dekoartikeln rund um Weihnachten. „Es hat Spaß gemacht, und es lief so gut, dass wir auch donnerstags geöffnet haben“, sagt Linda Papenfuss: „Ich habe viele Leute wieder getroffen, die ich sonst nicht so sehe. Das war schön.“
Wintermeile oder zentraler Weihnachtsmarkt? Was besser ist, darüber gehen die Meinungen tatsächlich auseinander. „Auf den Weihnachtsmärkten ist mehr los“, weiß nicht nur Beate Schwartpaul-Hermes. „Es ist mehr Bewegung in der Stadt“, sagt dagegen Tobias Reuse und teilt diese Meinung mit den stationären Einzelhändlern wie Ulrike Betzler-Hüttemeister oder Friedrike Haar, die durchaus von der Wintermeile profitiert haben.
An der einen oder anderen Stelle ist aber auf jeden Fall noch Luft nach oben. Weitere Verpflegungsstände wurden vermisst. Eine deutlichere Kennzeichnung der Wintermeile und mehr Werbung wünschen sich andere. „Auswärtige Besucher waren oft unsicher, ob und wo da noch was kommt“, hat Birka Pape gehört. „Mancher hat uns nicht gar nicht richtig wahrgenommen“, haben die Ausstellerinnen in der Lennestraße 68 gemerkt. Sie fühlten sich etwas verloren in dem großen, kahlen Raum. Dennoch sind auch sie zufrieden und überlegen, wieder mitzumachen. „Für Ostern wäre so etwas ja auch schön.“