Kerper und seine Frau sind bei der Freiwilligen Feuerwehr in Altena. „Wir wurden um 2.30 Uhr in der Nacht alarmiert. Wir dachten, dass das alles nicht so schlimm wäre und wir am Morgen wieder zuhause seien würden. Ich hatte mir schon überlegt, was ich am nächsten Tag so in der Firma zu tun habe“, kann sich Kerper noch genau an die Anfänge des Hochwassers erinnern.
Doch als seine Frau Antje und er ihre Schicht viele Stunden später nach dem Tod des Feuerwehrmanns Oliver Diehl in der Nette geschockt abgebrochen hatten, trafen sie auch zu Hause eine katastrophale Situation an. „Wir haben ein Mal tief durchgeatmet und dann das Hoftor geöffnet“, erinnert sich Kerper an die Wassermassen.
Die Nachbarn arbeiteten im Kampf gegen die Flut eng zusammen, bekamen aber auch Unterstützung von außen. „Einer Person sind wir besonders dankbar. Wir kennen nicht mal seinen Nachnamen. Viktor heißt der Mann, der mit seiner Frau und seinen drei Kindern kam, um anzupacken. Keiner von uns kannte ihn. Er hat einfach gefragt, wo sie helfen können und dann angepackt“, erinnert sich Sonja Pfaff. Eine Freundin von Pfaff aus Osnabrück brachte sofort einen Bautrockner. Zudem organisierte sie in Osnabrück eine Spendenaktion für die Nachbarschaft. 5000 Euro kamen zusammen. Bei allem Negativen der Katastrophe: Die Hilfsbereitschaft und der Einsatz der Helfer werde bei den Nachbarn nicht in Vergessenheit geraten. Das betonten sie unisono.
Mittlerweile sind die Schäden größtenteils repariert. Ein paar Spuren sieht man noch in den Kellern oder an den Garagenwänden. Rückblickend sind sie aber vor allem froh, dass keine Person in der Nachbarschaft zu Schaden gekommen ist.
Auch andere Bereiche der Stadt sind stark getroffen worden von der Flut, unter anderem der Grennigloher Weg.