Beim Ruhrverband gibt es eine Talsperrenleitzentrale, in der rund um die Uhr die Wasserabgabe aus den acht Talsperren des Verbandes reguliert wird. Dazu werden nicht nur die Daten von 47 eigenen Pegeln ausgewertet, sondern auch die anderer Betreiber wie dem Landesamt für Umwelt- und Verbraucherschutz (Lanuv), dem der Pegel in Altena gehört. Seine Werte können wie die vieler anderer Pegel auch online abgerufen werden.
Dass mit dem Pegel Altena irgendwas nicht stimmen konnte, fiel beim Ruhrverband schon in der Nacht auf, als das sogannte „Systembild Lenne“ aktualisiert wurde. Dort sind alle für die Lenne relevanten Daten zusammengeafsst. Dazu gehören neben den Füllständen der Bigge und der Versetalsperre sowie deren Zulauf und Wasserabgabe auch die Daten von insgesamt acht Pegeln. Als deren Werte um 3 Uhr morgens eingegeben wurden, fiel sofort eine starke Abweichung des Pegels Altena auf.
Der Ruhrverband arbeitet mit der Wasserführung, die in Kubikmeter pro Sekunde angegeben wird. Ein Wasserstand von 2,10 Meter am Pegel Altena entspricht ungefähr 130 Kubikmeter/Sekunde, die auch in das Systembild eingetragen wurden, und zwar mit dem Hinweis „Meldegrenze überschritten“.
Allerdings: Flussaufwärts wurden vom Pegel Rönkhausen gerade mal 49,3 Kubikmeter/Sekunde gemessen, flussabwärts waren es in Hohenlimburg 86. „Wir haben umgehend das Lanuv in Kenntnis gesetzt“, sagt Rüdel. Inzwischen stimmen die Daten zum Wasserstand wieder.