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Verkehrsinfarkt abgewendet: Altena wird nicht von Außenwelt abgeschnitten

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Von: Thomas Bender

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Blick in den Obergraben  an der B236 in Altena: Vor der Reparatur der Gasleitung im Vordergrund muss am Fuße der Böschung eine Stützmauer errichtet werden.
Blick in den Obergraben an der B236 in Altena: Vor der Reparatur der Gasleitung im Vordergrund muss am Fuße der Böschung eine Stützmauer errichtet werden. © Thomas Bender

Zwei Vollsperrungen an zwei wichtigen Verbindungsstraßen: Altena drohte im Herbst der Verkehrsinfarkt. Nun ist eine Lösung gefunden. Und an der B236 wird kräftig gearbeitet.

Altena – Andreas Berg vom Landesbetrieb Straßen NRW geht davon aus, dass die B 236 in Richtung Werdohl etwa bis Ende des Jahres gesperrt bleiben muss. Mit einer Ausnahme: Wenn es tatsächlich notwendig ist, Ende September/Anfang Oktober an der Lüdenscheider Straße nicht standsichere Schallschutzelemente an der Stützwand zwischen Bahn und Straße auszutauschen, wird die Bundesstraße in dieser Zeit wenigstens halbseitig befahrbar sein. „Wir werden Altena natürlich nicht von der Außenwelt abschneiden“, verspricht Berg.

Der Austausch kann nur in einer Sperrpause der Bahn – also dann, wenn längere Zeit keine Züge fahren – erfolgen. Planmäßig gibt es eine solche Sperrpause vom 25. September bis zum 10. Oktober. Das war der Stand vor der Flut. Wann genau auf der ebenfalls stark beschädigten Bahnlinie wieder Züge fahren, weiß im Moment niemand.

Tonnenschwere Betonfertigteile erinnern an XXL-Legos

Im Bereich Buchholz laufen zurzeit die Vorbereitungen für die Reparatur der Bundesstraße auf Hochtouren. Dafür wurde der Obergraben des Wasserkraftwerks Schwarzenstein trockengelegt. Anfang August wurde ein Fundament gegossen, jetzt kommen tonnenschwere Betonfertigteile zum Einsatz, die wegen ihrer Noppen an Legosteine erinnern.

Sie werden benötigt, um am Fuß der Böschung zwischen Straße und Obergraben eine Stützmauer zu errichten. Die sei erforderlich, um den im Straßenbau heutzutage üblichen Regelböschungswinkel hinzubekommen, erklärt Berg. Die alte Böschung, die am 14. Juli mitsamt der auf ihr wachsenden Bäume in den Obergraben stürzte, war nämlich viel zu steil.

Ausfall Wasserkraftanlage: Land zahlt keinen Ausgleich

Wenn die Böschung gesichert ist, kommt Open Grid zum Zuge. Diesem Unternehmen gehört die Ferngasleitung, die durch das Unwetter freigelegt wurde und an der jetzt Reparaturen erforderlich sind, bevor die Fahrbahn der Bundesstraße wieder hergerichtet werden und schließlich der Obergraben wieder geflutet werden kann. Dass der Betreiber der Wasserkraftanlage monatelang keinen Strom erzeugen kann, sei natürlich bedauerlich, aber normales Betriebsrisiko, meint Berg. Straßen NRW zahle jedenfalls in solchen Fällen keine Entschädigungen.

Bigpacks als Retter in der Not: Mit ihrer Hilfe wurde die Buchholzstraße provisorisch abgestützt.
Bigpacks als Retter in der Not: Mit ihrer Hilfe wurde die Buchholzstraße in Altena provisorisch abgestützt. © Thomas Bender

Der Abschnitt zwischen dem ehemaligen Schwarzenstein-Komplex und der Einmündung der Buchholzstraße ist der, der am stärksten betroffen wurde. Die Böschung muss dort noch an einer weiteren Stelle gesichert werden. Weiter ist man ein Stück weiter in Richtung Werdohl, wo ein aus Richtung Lissingsiepen kommendes Bächlein völlig außer Kontrolle geriet und neben der ehemaligen Gaststätte Otlinghaus die Straße zerstörte. Dort wurde bereits ein neuer Durchlass errichtet.

Bigpacks sichern Schaden am Buchholz

Auch die Stadt war in diesem Bereich schon tätig. Ihr gehört die Buchholzstraße, die im Einmündungsbereich zur B 236 unterspült und erheblich beschädigt wurde. Diese Schadstelle wurde mit mit Sand gefüllten Säcken (sogenannte Bigpacks) provisorisch gesichert, so dass die Anlieger der hinteren Werdohler Straße jetzt aus Richtung Nette durchs Buchholz zu ihren Häusern gelangen können. Allen anderen ist das nicht gestattet, weil es sich bei Kohlhagener Weg und Buchholzstraße nach wie vor um Anliegerstraßen handelt.

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