1. come-on.de
  2. Lennetal
  3. Altena

Gesperrte B236-Brücke: Umleitung durch Innenstadt?

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Jona Wiechowski

Kommentare

Vom Aldi-Markt kommend steht kein Höhenbegrenzer vor der Brückeneinfahrt. Immer wieder fahren Lkw deshalb weiterhin über die Brücke. Wer erwischt wird, muss 40 Euro zahlen.
Vom Aldi-Markt kommend steht kein Höhenbegrenzer vor der Brückeneinfahrt. Immer wieder fahren Lkw deshalb weiterhin über die Brücke. Wer erwischt wird, muss 40 Euro zahlen. © Fischer-Bolz, Susanne

Den Schwerlastverkehr durch die Stadt um die für Lkw gesperrte B236-Brücke im Verlauf der Bahnhofstraße herumführen? Erstaunliches ist dem Antwortschreiben von Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) auf einen gemeinsamen Brief vom Bundestagsabgeordneten Paul Ziemiak und dem Landtagsabgeordneten Thorsten Schick (beide CDU) zu entnehmen, das der Redaktion vorliegt.

Altena – Aufgrund der aktuellen Situation in Altena, „die „augenscheinlich auf die ungenehmigte Überfahrung einer für Schwertransporte nicht freigegebenen Brücke mit einem 80-Tonnen-Schwertransport zurückzuführen ist“, habe sich die Situation in der Region weiter verschärft, so Krischer. Weiter: „Bedauerlicherweise hat sich die Stadt Altena nicht bereit erklärt, einer möglichen nahräumigen Umleitung über städtische Straßen zuzustimmen, so dass zahlreiche Lkw weiträumige Umfahrungen wählen müssen.“ Dies sei für betroffene Anwohner und Verkehrsteilnehmer ebenso wie aus ökologischen Gründen eine „nicht zufriedenstellende Situation.“

Umleitung 30 Kilometer

Tatsache ist, dass die rund 30 Kilometer lange Umleitung über Iserlohn und Hemer für Lkw-Fahrer nervenraubend und alles andere als ideal ist und gleich zu Beginn für Probleme sorgte, als der Großteil der rund 200 Umleitungsschilder noch gar nicht hergestellt war (wir berichteten). Welche „nahräumige Umleitung über städtische Straßen“ der Minister konkret meint, geht aus dem Schreiben nicht hervor. Den Schwerlastverkehr durch die Innenstadt, also über die Lenneuferstraße zu führen, dürfte für betroffene Anwohner allerdings auch alles andere als zufriedenstellend sein. Kurz nach der öffentlichen Bekanntgabe der Brückensperrung für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen Mitte Januar hatten die beiden Abgeordneten Ziemiak und Schick in einem Brief an Krischer gefordert, dass alle Alternativen geprüft werden müssten, „um die Ertüchtigung der Brücke kurzfristig zu ermöglichen.“ Weiter hieß es: „Gerade der schnell umsetzbare Überbau der bestehenden Brücke ist eine Möglichkeit, die mit hoher Priorität untersucht werden sollte.“

Alle Nachrichten aus Altena per E-Mail. Abonnieren Sie kostenlos unseren Newsletter.

„Fly-Over“-Lösung

Das sieht auch der Minister so: Auch aus seiner Sicht sei „schnellstmögliches Handeln“ erforderlich. Der Landesbetrieb Straßen.NRW arbeite bereits intensiv an Lösungsmöglichkeiten und habe entsprechend erforderliche Planungsleistungen bereits ausgeschrieben. „Im Sinne einer schnellstmöglichen Wiederbefahrbarkeit des Bauwerks werden sämtliche realistisch erscheinende Alternativen und Provisorien untersucht“, so der Minister. Hierunter Falle auch eine „Fly-Over“-Lösung, also ein Brückenüberbau, der von den beiden CDU-Abgeordneten vorgeschlagen wurde. Das Schreiben des Ministers beginnt mit einer offensichtlichen Feststellung: „Aufgrund der seit Dezember 2021 bestehenden Sperrung der Rahmede-Talbrücke im Zuge der A45 wird die Region durch die Ausweich- und Umleitungsverkehre enorm belastet.“ Der nordrhein-westfälischen Landesregierung sei es ein großes Anliegen den hier verantwortlichen Bund bei einer „schnellstmöglichen Realisierung eines Ersatzneubaus“ zu unterstützen. Darüber hinaus habe die Landesregierung im Rahmen der in ihrem Einfluss liegende Möglichkeiten zahlreiche Verbesserungen der Situation umgesetzt und wird dies auch weiterhin tun. Straßen.NRW hatte bei einer Sonderprüfung Ende 2022 eine erhebliche Rissbildung im Bereich der Längsträger sowie Schäden an den Brückenlagern festgestellt. Bei einem Treffen Ende Januar hatten Mitarbeiter des Landesbetriebs erklärt, bis Ende Februar technisch vorzeigbare Lösungen zur Überbrückung öffentlich präsentieren zu wollen. Daraus wird wohl nichts – jedenfalls nicht mehr im Februar (wir berichteten).

Auch interessant

Kommentare