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Großes Chaos um Sperrung der B236-Brücke für Lkw - Polizei greift jetzt durch

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Von: Jona Wiechowski

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Bislang stehen erst wenige Schilder, die auf die Brückensperrung für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen in Altena hinweisen.
Bislang stehen erst wenige Schilder, die auf die Brückensperrung für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen in Altena hinweisen. © Wiechowski, Jona

Tag 1 von X: Am Donnerstag ist die B236-Brückensperrung für Lkw entlang der Bahnhofstraße in Altena in Kraft getreten. Wirkliche Veränderungen hat es in den ersten Stunden aber nicht gegeben.

Update, 19. Januar, 11:10 Uhr: In der vergangenen Stunde herrschte große Aufregung an und um die Brücke. Denn es war das Gerücht aufgekommen, die B236-Brücke auf der Bahnhofstraße solle nun zunächst doch noch nicht für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt werden, weil die Umleitungsschilder längst noch nicht überall aufgestellt sind. Das Altenaer Ordnungsamt und die Polizei vor Ort waren ratlos. Nach Rücksprache mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW ist aber nun klar: Es wird gesperrt - und zwar ab sofort.

Mittlerweile wird auch begonnen, die Hinweisschilder und auch die Höhenbegrenzungen zumindest im unmittelbaren Umfeld der Sperrung aufzubauen. „Wir kontrollieren jetzt und lassen keinen Lkw mehr durch“, sagt die Polizei unmissverständlich. Entsprechend groß ist das Verkehrschaos jetzt. Viele Lkw-Fahrer kommen völlig ahnungslos in der Burgstadt an und müssen nun im Kreisel drehen und wieder zurück Richtung Nachrodt fahren. Auch von Werdohl kommend stehen Polizeibeamten und kontrollieren in etwa auf Höhe der Fritz-Berg-Brücke. Hier wird mit einem Schild auch auf die Lkw-Sperrung aufmerksam gemacht.

Im Kreisverkehr in Altena müssen derzeit viele Lkw drehen, um wieder zurück Richtung Altena zu fahren.
Im Kreisverkehr in Altena müssen derzeit viele Lkw drehen, um wieder zurück Richtung Altena zu fahren. © Wiechowski, Jona

[Ursprüngliche Meldung] Auch Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, sprich große Lkw, sind weiter „ganz normal“ über die Brücke gefahren. Nur zwei Schilder an Kreisverkehr-Einfahrten machen Stand 9.30 Uhr auf die Sperrung und damit auf das Durchfahrtsverbot für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen aufmerksam. Dazu sind die Haltestellen-Schilder der MVG am Bahnhof und Am Halse abgehängt worden.

Gut 70 Umleitungs-Schilder

Dass die Veränderungen zu Beginn überschaubar sein werden, war zu erwarten. Denn die offizielle, gut 30 Kilometer lange Umleitung die Nette hoch, über Evingsen, Ihmert und Iserlohn wurde erst am Mittwochnachmittag durch Straßen.NRW veröffentlicht. Viel früher war das Werk überhaupt nicht fertig, da auf den letzten Drücker noch Details angepasst werden mussten. Herausgekommen ist ein riesiger Umleitungsplan mit sage und schreibe insgesamt gut 70 Schildern entlang der Strecke. Die sind, so erklärt Straßen.NRW-Sprecher Andreas Berg, teilweise noch nicht hergestellt. Und wann die fertig sind, steht Stand jetzt auch noch nicht fest und damit auch nicht, wann sie alle aufgestellt werden. Unklar ist deshalb vorerst auch, inwiefern die Polizei die Sperrung zu Beginn kontrollieren wird. Wer von außen kommt, weiß bis zum Kreisel unmittelbar vor der Brücke schlicht nichts von der Sperrung; die Schilder fehlen.  

Höhenbegrenzung vor der Brücke

Feststehen dafür jede Menge Details: Vom Linscheid-Kreisel wird vor die Ausfahrt zur Bahnhofstraße — und eben über die Brücke — eine Höhenbegrenzung aufgebaut, die auf 3,60 Meter hängen soll. Dazu wird die Geschwindigkeit für die erlaubten Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen auf 30 Kilometer die Stunde reduziert. Dazu werden um diesen Kreisel mehrere Schilder gehängt: Wenden, „Umleitung über Iserlohn, Hemer“, heißt es da. Auch vor die naheliegende Ausfahrt in Richtung Linscheidbrücke wird ein solches Schild gehängt: Hier soll der Verkehr nicht langlaufen.

Einige Haltestellen der MVG sind abgehängt, werden vorerst nicht mehr angefahren.
Einige Haltestellen der MVG sind abgehängt, werden vorerst nicht mehr angefahren. © Wiechowski, Jona

Lkw-Fahrer, die über Nachrodt gekommen sind und die Schilder nicht gesehen haben, müssen also kurz vor der Brücke auf dem Kreisel drehen. Zurück in Iserlohn, geht es dann unter anderem über den Kurt-Schuhmacher-Ring durch das Höhendorf Kesbern, durch Ihmert, durch Evingsen und schließlich die Nette runter, die — Altenaer kennen es — durchaus eng und unübersichtlich sein kann, erst recht für Lkw. Am Apollo-Kino sollen Richtungsschilder aufgestellt werden. In der Vergangenheit war es immer wieder vorgekommen, dass Fahrzeugführer — von „oben“ kommend — auf der falschen Fahrspur gefahren sind.

Feuerwache: „Zufahrt freihalten“

Ein Stück weiter unten werden an der Feuerwache „Zufahrt freihalten“-Schilder platziert. Bereits in der Ausschusssitzung am Dienstag war durch die Stadtverwaltung als oberstes Ziel genannt worden, die Feuer- und Rettungswache erreichbar zu halten.

Wieder ein Stück weiter unten soll in etwa auf Höhe des Café Ko die Fahrbahn teilweise abgesperrt und somit verengt werden — „mit Querabsperrung und Baken“, wie es von Straßen.NRW heißt. Grund ist ein Hausüberstand, der natürlich nicht von Lkw abgefahren werden soll. Weiter ist den Plänen zu entnehmen, dass auch der Markaner-Kreisel bei Rückstau freigehalten werden soll. In der Linscheidstraße wird ein absolutes Halteverbot auf der Lenneseite veranlasst. Die Lenneuferstraße bleibt — wie gewohnt — über Lkw über 3,5 Tonnen gesperrt.

Brücke auch Thema im Schulausschuss

Das Brücken-Thema kam auch im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur am Mittwochabend nicht vorbei. Weil die MVG wegen dem Lkw-Verbot den Bahnhof gar nicht mehr anfährt, treffe dies „ganz massiv“ auch den Schulbusverkehr, erklärte Stefan Kemper, Fachbereichsleiter der Schulen. Endstation für alle Burggymnasium-Schüler ist ab sofort und bis auf weiteres der Markaner. Von dort geht es dann über die Fritz-Berg-Brücke zu Fuß in Richtung Gymnasium. Die Situation sei „alles andere als günstig“, so Kemper.

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