Hobby für alle Generationen
Tierisch im Trend: Immer mehr Kaninchenzüchter
Tierzucht liegt voll im Trend - zumindest in Altena. Die Kaninchenzüchter freuen sich über Zuwachs - und haben eine große Hoffnung für dieses Corona-Jahr.
Altena – 500 Gramm Brot, 100 Gramm Fleisch und 50 Gramm Zucker musste ein Mitglied des Kaninchenzuchtvereins W9 Altena im Jahr 1948 in Form von Lebensmittelmarken einreichen, wenn er an einer Versammlung der Kaninchenzüchter teilnehmen wollte. Wohl eine Abgabe, um die Verköstigungskosten zu decken. Heute wäre Vorsitzender Benjamin Freitag froh, wenn es so einfach wäre. Eigentlich treffen sich aktive Züchter und passive Unterstützer monatlich, um sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen.
Aber Corona hat das Vereinsleben zum Erliegen gebracht. „In 2020 ist fast nichts passiert“, berichtet der Vorsitzende. Nur ein Austausch per Internet und E-Mail hätte etwas Abwechslung gebracht. „Wir schicken uns gegenseitig viele Kaninchenfotos zu“, berichtet Benjamin Freitag. Auch die älteren Mitglieder beteiligen sich übrigens an diesem Austausch und nutzen die modernen Medien.
Aktuell 37 Kaninchenzüchter in Altena
Und der Verein entwickelt sich gegen den Trend: Wo andere Gruppen einen Mitgliederschwund registrieren müssen, weisen die Zahlen bei W9 Altena nach oben. Elf neue Mitglieder haben die Züchter in den vergangenen Monaten gewinnen können. Untereinander kennen sich alle gleichwohl noch nicht – wiederum eine Folge der Pandemie. „Aber ich habe alle persönlich kennengelernt“, berichtet der Vorsitzende. Der Verein hat sogar einen eigenen Fanclub.
„Wir sind jetzt 37 Züchter“, sagt Freitag nicht ohne Stolz – und es seien auch Jüngere dabei. „Vielleicht“, denkt Freitag laut nach, „liegt das daran, dass viele eine Aufgabe suchen.“ Das könne natürlich mit Corona zusammenhängen. Es gebe auf jeden Fall einen „Super-Zusammenhalt“ im Verein. Und nicht nur diese Tierhalter verzeichnen ein Mitglieder-Plus.
Trotz Corona werden aber auch Pläne geschmiedet im Verein: Im November, traditionell am Totensonntag, soll die Kaninchenausstellung stattfinden, wie zuletzt üblich im Generationentreff am Knerling. Sie gilt als eine der größten im Märkischen Kreis. „Ganz viel Hoffnung“ sei wichtig, wenn man über solche Veranstaltungen nachdenke, findet Benjamin.