Bahn äußert sich zur B236-Brücke: Sperrpause für Arbeiten erst 2026?

Die Deutsche Bahn hat sich zur B236-Brücke geäußert, die seit Mitte Januar für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt ist. Konkretere Details sind von einer Sache abhängig.
Altena – Noch bedeckt hält sich die Deutsche Bahn zur Sanierung der für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrten B236-Brücke über die Ruhr-Sieg-Strecke. In einem Antwortschreiben auf die Fragen des heimischen Landtagsabgeordneten und CDU-Fraktionsvorsitzenden Thorsten Schick, wird Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Bahn für Nordrhein-Westfalen, nur wenig konkret.
Erst wenn die Rahmenbedingungen für die Arbeiten an der Straße bekannt seien, heißt es in dem Brief, der der Redaktion vorliegt, „prüfen wir gerne eine schnellstmögliche Realisierung zur Wiederherstellung der Straßenverfügbarkeit.“ Lübberink spricht in diesem Zusammenhang Sperrbedarfe, den frühesten Baubeginn sowie das Bauverfahren an. Wie berichtet, werden aktuell verschiedene Möglichkeiten durch den Landesbetrieb Straßen.NRW geprüft, dem bei einer Sonderprüfung des Bauwerks auf der Bahnhofstraße Ende vergangenen Jahres Schäden aufgefallen waren, die die Sperrung für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen notwendig machten. Bei einer nichtöffentlichen Sitzung Ende Januar, bei der der Stadtrat über den Stand der Dinge informiert wurde, waren sieben verschiedene Versionen vorgestellt worden, wie der jetzt gesperrte Straßenabschnitt für den Schwerlastverkehr wieder befahrbar gemacht werden könnte.
Im Kern geht es dabei um zwei Varianten in verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten: eine sogenannte „Fly-Over-Konstruktion“, also ein Brückenüberwurf, oder der Bau einer Behelfsbrücke aus Stahlelementen, wie jüngst in Werdohl auf der B236 neben der maroden Lennebrücke realisiert. Bis Ende Februar sollen diese theoretischen Lösungen auf eine Realisierbarkeit abgeklopft sein, hatte es damals geheißen.
Schick: Bereich leidet schon heute unter Sperrung der Rahmedetalbrücke
Ende Januar hatte Thorsten Schick in seinem Schreiben an die Bahn auf die Missstände der B236-Sperrung hingewiesen, vor allem auf die Belastung von Menschen und Straßen in der Region durch den großräumigen Umleitungsverkehr durch die Nachbarstädte Iserlohn und Hemer. Es handele sich insgesamt um einen Bereich, der schon heute unter der Sperrung der Rahmedetalbrücke leide. Es sei davon auszugehen, dass die Umleitung die „Qualität der Ausweichstrecken“ weiter beeinträchtige. Weiter schrieb er: „Bei allen angedachten Maßnahmen wird zumindest kurzfristig eine Gleissperre notwendig. Üblicherweise benötigt die Deutsche Bahn für die Betriebspausen eine Vorlaufzeit von drei Jahren. Diese Planungszeit ist für die Region in dieser besonderen Situation nicht tragbar. Wir möchten deshalb dafür werben, dass in diesem Fall ein deutlich schnelleres Verfahren möglich ist. Wir bitten Sie daher, sich aktiv in den Prozess zur Lösung des Verkehrsproblems mit eigenen Ideen im Lennetal einzubringen.“
Konkret darauf geht der Bahnbevollmächtigte nicht auf den Wunsch Schicks ein; auch mögliche Zeitrahmen werden nicht genannt. Lübberink bittet im Namen der Deutschen Bahn „um Verständnis, dass wir ungeplante Restriktionen für die Schiene weitestgehend vermeiden müssen.“ Und weiter: „Eventuell könnten für die Arbeiten an der B236-Brücke Zeiten von bereits eingeplanten Baumaßnahmen mitgenutzt werden.“ Bekanntermaßen war zuletzt eine Sperrpause der Bahn im Jahr 2026 im Gespräch. Das Schreiben endet mit dem nochmaligen Hinweis: „Für die Detailprüfung und Lösungsvorschläge sind wir aber zunächst auf die skizzierten Rahmenbedingungen angewiesen.“
Deutsche Bahn wisse um verkehrliche Situation
Lübberink betonte zuvor, dass die Bahn das Thema der Brückensperrung in den Medien verfolgt habe und auch im Rahmen „unserer langfristigen Ausbauplanungen am benachbarten Eisenbahntunnel im Gespräch mit dem Straßenbaulastträger“ sei. Die Bahn wisse um die verkehrliche Situation im Märkischen Kreis seit der Sperrung der A45 und arbeite mit Hochdruck an der finalen Sanierung der Volmetalbahn nach der Flut. „Auch die Bedeutung der B236 für die Region ist uns bewusst.“
Gleichermaßen sei die Ruhr-Sieg-Strecke von überregionaler Bedeutung und biete mit dem durchgängigen Schienenpersonennah- und fernverkehr ein wichtiges Mobilitätsangebot für die Menschen in der Region. „Auch die heimische Wirtschaft mit zahlreichen Gleisanschlüssen ist auf eine verlässliche Schiene angewiesen.“