Historische Entdeckung zum Schützenfest: Ehrenhauptmanns-Diplom von 1887

Im Rahmen der Arbeiten beim Umzug des Kreisarchivs hat Archivarin Dr. Christiane Todrowski eine Entdeckung gemacht. Und zwar fand sie in den Kisten der Altenaer Friedrich-Wilhelms-Gesellschaft einen rund fünfeinhalb Kilogramm schweren Schatz: Ein Ehrenhauptmanns-Diplom von 1887 für den damaligen Ehrenhauptmann Carl Felthauss, eingebettet in einen aufwändig gestalteten, etwa Din A 3 großen, aufklappbaren Rahmen mit Metallverzierungen des Altenaer Silberschmiedes A. Künne. Sie informierte den FWG-Ehren-scheffen Peter Wilm Schmidt, der sich sofort für das Fundstück begeisterte.
Altena – Schnell wurde den beiden klar, dass es sich um die Urkunde handelt, die im „grünen Buch“ der Schützengesellschaft mit dem Titel „Altena und seine Schützen“ direkt auf Seite 3 abgebildet ist. Wilhelm Simons widmete das Buch damals den Bürgern Altenas zum 600. Jubiläum der Stadt.
Die Urkunde selbst ist ein wahres Meisterwerk, ein Aquarell von C.I. Prechtel. In liebevoller Kleinarbeit malte dieser den Schützenadler, Pott Jost, einen Mann mit Fahne und Wappen der Stadt sowie verschiedene Szenen rund um das Schützenfest und dazu zwei Schutzengel. Die wunderschönen Malereien umranden folgenden Urkundentext: „Seinem langjährigen hochverehrten Hauptmann, Herrn Carl Felthauss widmet dieses Zeichen der Anerkennung seiner mannigfaltigen Verdienste um die Erhaltung und Förderung dieses altehrwürdigen Schützenfestes und ernennt den selben hierdurch zu seinem Ehren-Hauptmann. Altena, am 1. Juni 1887. Der Vorstand der Friedrich-Wilhelms Gesellschaft.“
Auf der zweiten Seite des Ehrenhauptmanns-Diploms sind die mit Feder und Tinte geschriebenen Unterschriften des damaligen Vorstandes zu sehen. „Da gibt es viele Namen bekannter Altenaer zu entdecken: Wilhelm Berg, Hermann Trappe, Franz von Ohle, Wilhelm Rentrop und, und, und“, erklärt Peter Wilm Schmidt.
Er lieh sich dieses historisch wertvolle Dokument für kurze Zeit aus, um es dem Vorstand der Friedrich-Wilhelms-Gesellschaft zu präsentieren und um Reproduktionen anfertigen zu lassen. Diese ließ Schmidt rahmen, damit auch die Altenaerinnen und Altenaer das geschichtsträchtige Kunstwerk bestaunen können, und zwar zusammen mit dem Adler im Schaufenster bei Katerlöh.
Peter Wilm Schmidt ist sehr glücklich über dieses Fundstück aus dem Kreisarchiv. Als „Altenaer Jung“ interessiert sich der 74-Jährige sehr für die Historie der Stadt und natürlich für die der Friedrich-Wilhelms-Gesellschaft. Sein Engagement erklärt der Ehrenscheffe so: „Ich bin mit Herzblut Schütze und meine Devise lautet: ganz oder gar nicht“. Lange Zeit war er Fähnrich, jetzt Ehrenscheffe. Es wurde ihm wohl schon in die Wiege gelegt, der Vater war Fähnrich, die Mutter Schützenkönigin.