B236-Baustelle im Winterschlaf: Darum tut sich seit Monaten nichts

Seit Dezember stehen die nur wenige Wochen vorher wieder gestarteten Arbeiten still für die neue Stützmauer zwischen der Werdohler Straße (B236) und dem Obergraben des Wasserkraftwerks. Das steckt dahinter.
Altena – Sturzbäche hatten hier während der Hochwasserkatastrophe am 14. Juli 2021 an mehreren Stellen Böschung und Straße mitgerissen. Es folgte eine fast halbjährige Vollsperrung, in der eine Gasleitung gesichert und erneuert wurde. Seitdem läuft der Verkehr halbseitig. Warum sich die letzten Monate nichts getan hat, erklärt Straßen.NRW-Sprecher Andreas Berg auf Nachfrage der Redaktion.
Wie berichtet, war der Auftrag für die neue Stützmauer im Oktober vergeben worden. Im November sind dann auch die Erd-, Abbruch- und Gründungsarbeiten gestartet – abgeschlossen wurden sie allerdings nicht. Denn schon einen Monat später, im Dezember, mussten sie wieder eingestellt werden. „Aufgrund von winterlichen Wetterlagen mit Frost, Schnee und starken Regenereignissen einerseits und des nicht unerheblichen Hochwassers der Lenne im Zeitraum zwischen Dezember 2022 und Februar 2023 mit hohen Pegelständen auch im Obergraben andererseits konnten aus Arbeitsschutz- und Gewässerschutzgründen keine Bautätigkeiten ausgeführt werden“, so der Sprecher auf Nachfrage. Sobald der Wasserpegel wieder vollständig gefallen, der Obergraben wieder trocken sei und es die winterliche Witterung ermögliche, würden die Bauarbeiten fortgesetzt.

Wenn die Böschungssicherung in Form einer Stützwand fertiggestellt ist, sollen die Erd- und Straßenbauarbeiten erfolgen.
„Die Bautätigkeiten befinden sich grundsätzlich im Zeitplan“, so Berg. Zuletzt war von einer Dauer von 15 Monaten die Rede, sprich Fertigstellung im Jahr 2024. Dennoch: Eine Verlängerung der Bauzeit aufgrund der notwendigen Stillstände infolge des Hochwassers beziehungsweise der winterlichen Witterung werde nicht ganz ausgeschlossen.
Solange wird der Verkehr auch noch halbspurig an der rund 500 Meter langen Baustelle vorbeigeführt. Immerhin klappt das ganz gut: Längere Wartezeiten gibt es nur selten.
Dass es an der Baustelle – zumindest von außen – wenig zu sehen gibt, war schon einmal der Fall. Nach der teilweisen Freigabe rund ein halbes Jahr nach der Hochwasserkatastrophe, hatte sich lange nur wenig getan. So musste zum Beispiel geklärt werden, wie genau die Sicherung der Straße erfolgen soll, dann musste der Besitzer des Wehrs sein Einverständnis geben; schließlich mussten die Arbeiten ausgeschrieben werden. Für diese werden rund 120 Stahlträger versenkt, wie Straßen.NRW zuletzt berichtet hatte.
Kosten soll die Maßnahme insgesamt übrigens rund drei Millionen Euro.