Die Zeugen berichteten aber auch von ganz handfesten Bedrohungen auf der Polizeiwache. „Blöd gesagt: Als er mich gesehen hat, ist er ausgerastet“ erinnerte sich eine Polizeibeamtin und mit ihr mehrere Kollegen an brutale sexistische Beleidigungen und handfeste Bedrohungen für Leib und Leben.
Auch ein Nachbar erinnerte sich an den Angeklagten: „Wenn er da war, war er ein ruhiger Mensch.“ Der Nachbar hätte argwöhnisch werden können, weil er in Textnachrichten auch etwas über das Anzünden von Autos las. „Er hat mir etwas geschrieben, aber ich habe das nicht für voll genommen.“ Der Zeuge wusste noch ungefähr, was in diesen Nachrichten stand: Der Angeklagte entwickelte den größenwahnsinnigen Plan, die Befehlsgewalt über Bundeswehr und Polizei zu erlangen und „ein Vierhundertausend-Männer-Heer unter meinem Befehl“ zu bekommen. „Morgen gehe ich auf’s Bullenrevier und erkläre der BRD den Krieg“, soll er angekündigt haben.
Der Prozess wird am Mittwoch, 25. Mai, fortgesetzt.
Der Angeklagte hatte bereits in einem ersten Prozess vor dem Altenaer Amtsgericht gestanden, im Juli 2021 zwei Polizeifahrzeuge in Altena in Brand gesetzt zu haben. Weil die Staatsanwaltschaft von einer Schuldunfähigkeit des 30-Jährigen ausgeht, muss nun das Landgericht über die Unterbringungsfrage entscheiden. Eine Drogenentzugsklinik oder ein geschlossenes psychiatrisches Krankenhaus sind die Optionen.