„Im Westen nichts Neues“ kommt als Netflix-Produktion in Altena auf die Leinwand

Vor wenigen Jahren war es noch unmöglich für ein Programmkino wie das Apollo, einen oscargekrönten Netflix-Film auf die heimische Leinwand zu holen. Nun haben sich die Zeiten geändert.
Altena - Doch weil sich mittlerweile auch Verleiher die Rechte an Produktionen wie „Im Westen nichts Neues“ sichern, besteht bald die Chance, dass der deutsche Academy-Awards-Abräumer in der Nette zu sehen sein wird.
Apollo-Mitarbeiterin Tanja Graumann hat „Im Westen nichts Neues“ bereits gesehen und findet die Auszeichnungen als bester internationaler Film, für die beste Kamera, die beste Filmmusik und das beste Szenenbild durchweg gerechtfertigt. „Im Remake fehlt der Part der Ausbildung, dafür wurden neue Schwerpunkte gesetzt, die insgesamt einen sehr guten Anti-Kriegsfilm bilden“, so die Einschätzung der erfahrenen Cineastin. Kino-Chefin Nicole Güldner wird ihn zu gegebener Zeit für Vorführungen buchen. Es wird eine der seltenen Gelegenheiten sein, wo ein Film als Netflix-Produktion auf Leinwand gekennzeichnet sein wird.
Oscar-Kino gehört „selbstverständlich ins Programm“
„Es wird noch ein bisschen dauern, aber Oscar-Kino gehört selbstverständlich ins Programm“, erklärt die Unternehmerin und nimmt auch die als bester Film ausgezeichnete Produktion „Everything Everywhere All at Once“ da nicht aus. „Ein sehr spezieller Film, der absolut für ein Publikum ausgerichtet ist, das auf schräge Filme steht“, erklärt Tanja Graumann, die insbesondere Jamie Lee Curtis’ Darstellung lobt.
Weil beide erwähnten Filme eben sehr speziellen Genres angehören, will die Vorführung in Altena von langer Hand vorbereitet sein. „Das sind Filme, die besondere Werbung brauchen, die man nicht sieben Abende am Stück zur Hauptvorführungszeit um 20 Uhr spielen kann. Dafür ist auch aktuell die Publikumsnachfrage nach anderen Produktionen viel zu groß“, erklärt Nicole Güldner. Nachfragen noch und nöcher bekommt sie aktuell für „Manta, Manta“ und „Der Super Mario Bros. Film“. „Das mag auf den ersten Blick verwunderlich klingen, aber solche Fortsetzungen und Remakes sind ganz stark bei einem Publikum nachgefragt, das in den 90er-Jahren erst Spaß mit Til Schweiger im Kino und später zuhause an der Spielekonsole hatte. Da werden ganz nostalgische Gefühle geweckt, die wir natürlich gerne bedienen wollen.“
„Indiana Jones“ der Favorit der Kino-Chefin
Nicole Güldners persönliches Highlight, auf das sie im Kinojahr 2023 hinfiebert, ist der fünfte Teil von Indiana Jones: „Das ist Action-Kino mit Herz, gemacht für die große Leinwand. Daran hatte ich schon immer viel Spaß.“
Die Verleihung der Academy Awards hat sie übrigens noch nie live am Bildschirm verfolgt, sondern immer in den Morgennachrichten gehört, wer in der Nacht abgeräumt hat. Viele der diesjährigen nominierten Titel waren erfolgreich in Altena gelaufen, unter anderem „Avatar – The way of water“ und „Elvis“. „Großartige Produktionen mit zuvor nie benutzter Technik und grandioser Musik. So macht Kino Freude. Wenn oben drauf noch ein toller Preis kommt, haben die Filmschaffenden alles richtig gemacht. Wir freuen uns mit, wir leben davon!“, so Güldner.