Eine ziemlich bürokratische Angelegenheit also. Da wundert es nicht, dass mit Willi Beckmerhagen ein ehemaliger Amtsleiter der Stadtverwaltung Vorsitzender dieser Genossenschaft ist. Auch der bisherige Geschäftsführer Friedhelm Hepping stand bis zu seiner Pensionierung in den Diensten der Stadt.
Nach 15 Jahren als Geschäftsführer stellte er sein Amt jetzt zur Verfügung, weil er nach Norddeutschland ziehen wird. „Mit seinem Wissen und Ideen hat er einen wesentlichen Beitrag zu unserer modern und zeitgemäß aufgestellten Genossenschaft geleistet“, lobte Beckmerhagen bei Heppings Verabschiedung und überreichte als Dank der Genossenschaft ein Relief der Burg Altena zur Erinnerung an den örtlichen Aufgabenbereich. Hepping wird in den Norden ziehen, nach eigenem Bekunden aber seiner Wirkungsstätte verbunden bleiben.
Nachdem es lange so aussah, als würde sich für Hepping kein Nachfolger finden lassen, kam es durch eine Initiative von Bürgermeister Uwe Kober sozusagen in letzter Sekunde doch noch zu einer Lösung: Lisa Pflüger aus dem Ordnungsamt erklärte sich bereit, das Amt zu übernehmen. Hätte sie das nicht getan, wäre ein Notvorstand die Folge gewesen. Kein Wunder also, dass Lisa Pflüger einstimmig gewählt wurde. Sie könne sich vor allem in der Einarbeitungsphase der Unterstützung des Vorstands gewiss sein, betonte Beckmerhagen.
Ganz einfach ist die Arbeit nämlich nicht: Aufgabe der Fischereigenossenschaft ist es, das Fischereirecht der Grundstückseigentümer zu überwachen und zu bündeln. Das Fischereirecht ist zur Zeit an die Interessengemeinschaft Lennetaler Sportfischer abgetreten, die dafür eine jährliche Pacht zahlt. Alle drei Jahre wird abgerechnet, dann erhalten die Fischereigenossen den auf ihre Ländereien entfallenden Anteil.
Manchmal sind das nur ein paar Euro, sodass nicht alle das Geld auch abrufen. Dann bleibt das Geld bei der Genossenschaft, die damit gelegentlich Maßnahmen in und an der Lenne finanziert. So wurden im Zusammenhang mit dem Bau der Lenneterrassen in die Lenne sogenannte Störsteine eingebaut, hinter denen sich Verwirbelungen bilden – eine ideale Zone für Fischlaich und ganz kleine Fische.
Im Moment werde in der Genossenschaft darüber nachgedacht, einen barrierefreien Zugang zum Fluss zu schaffen, um auch Anglern mit Handicaps die Ausübung ihres Hobbys zu ermöglichen, berichtet Beckmerhagen.