Nach Jahrhundert-Flut: Umfangreiche Arbeiten an Bach im MK

Etwa die Halbzeit ist erreicht bei der Umbettung des Rahmedebachs nach der Flutkatastrophe vor fast genau einem Jahr. Damals hatte der sonst kleine Bach verheerende Schäden in Altena angerichtet.
Im Laufe der nächsten Woche wird der derzeit umgeleitete Bach in sein breiteres Bett direkt am Firmengelände von Klincke geschickt, dann beginnen die Arbeiten an der Bacheinfassung bis zum Edeka-Markt.
Am 15. Juli 2021 stieg der dortige Bachpegel während des Unwetters auf 3,40 Meter. Ein so genanntes mittleres Hochwasser wird dort bereits bei 1,05 Metern erreicht. Die ungeheuren Wassermassen rissen Autos mit sich und fluteten die Firma Klincke. An genau diesen Schauplatz ließ sich der damalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet einfliegen für eine angeblich „stille Visite“, der CDU-Politiker wollte da noch Bundeskanzler werden und gab von der katastrophalen Situation in Altena ausschließlich der „Bild“ ein Interview.

Sohle des Baches wurde angehoben
Als das Wasser einen halben Tag später wieder abgeflossen war, zeigte sich neben der Zerstörung ein nachhaltiges Problem: Die Sohle des Baches wurde durch angeschwemmtes Geröll um mehr als einen Meter angehoben – und zwar auch da, wo er im Bereich des Klincke-Firmengeländes unterirdisch verlief. Der Querschnitt dieses Tunnels hatte sich dadurch so sehr verringert, dass schon für ein „normales“ Hochwasser kaum noch Platz gewesen wäre.
Um zukünftig solche gefährlichen Situationen zu vermeiden und für drohende Starkregenereignisse gewappnet zu sein, verlangte die Untere Wasserbehörde eine Verbreiterung des Tunnelquerschnitts für den Rahmedebach und die bauliche Entfernung eines Knicks im Verlauf des Baches. Das ist enorm aufwendig und kostspielig. Firmeninhaber Bernd Falz kann auf die Grundfläche über dem seit Jahr und Tag überbauten Bach aber nicht verzichten. Nach den groben Reparaturarbeiten im Sommer und Herbst ist das Tiefbauunternehmen Müller aus Nachrodt seit Ende Februar 2022 damit beschäftigt, den Rahmedebach umzuleiten, die Wasserfassung mit Betonlegosteinen zu errichten und den Bach anschließend wieder mit Stahlbetonteilen zu überbrücken. Die Bachsohle ist mit Natursteinen aus dem Steinbruch Lasbeck errichtet, darauf hat Maschinenführer Andreas Sordon den ehemaligen Rahmedebachkies verteilt. Wenn das Wasser nach und nach umgeleitet wird, schlämmt der Bach die Sohle wasserdicht ein.

Arbeiten dauern bis Jahresende
Der zweite Bauabschnitt bis zum Edeka-Markt folgt im Anschluss. Bis zum Ende des Jahres sollte auch das erledigt sein. Parallel arbeitet die Firma Müller an der Renaturierung der Rahmedebachs bei ehemals Claas.