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Ehemaliges Hotel ist nur noch eine Ruine

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Von: Thomas Bender

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Mit Löschschaum flutete die Feuerwehr das brennende Haus an der Thoméestraße.
Mit Löschschaum flutete die Feuerwehr das brennende Haus an der Thoméestraße. © Bender

Altena - Bis 4 Uhr morgens dauerten am Donnerstag die Löscharbeiten am Haus Thoméestraße 40. Die Brandwache musste den ganzen Tag über noch kleinere Brandnester ablöschen. Die Straße zur Burg blieb gesperrt. Sie wird frühestens am Freitag wieder befahrbar sein.

Wie berichtet, war am Mittwoch gegen 20.15 Uhr in dem Gebäude ein Brand ausgebrochen, der der Feuerwehr alles abverlangte. Beendet wurde der Einsatz schließlich mit drastischen Mitteln: Von den beiden Drehleitern aus (auch die aus Lüdenscheid war zur Hilfe geeilt) sägten Feuerwehrleute die Tragbalken des in hellen Flammen stehenden Dachstuhls durch. Dadurch fiel das brennende Gebälk in das Haus. Anschließend wurde das Gebäude mit Löschschaum förmlich geflutet. Unter der weißen Masse erstickten schließlich die Flammen.

Der Einsatz bei Temperaturen um Null Grad verlangte Mensch und Material einiges ab. Eine Tragkraftpumpe, mit der Wasser aus der Lenne gefördert wurde, gab nach stundenlangem Einsatz ihren Geist auf und wurde schnell ersetzt. Die Wehrführung (neben Alex Grass waren auch seine Stellvertreter Stefan Brockhaus und Udo Winter vor Ort) bat das DRK um Hilfe, das die Verpflegung der etwa 75 Einsatzkräfte organisierte und mitten in der Nacht sogar heiße Fleischwurst herbeizauberte.

Bilder aus der Brandnacht

Am Mittwoch bei Tageslicht wurde das ganze Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Zwar stehen die Außenmauern noch, das Gebäudeinnere ist aber weitestgehend zerstört. Das Treppenhaus sei praktisch nicht mehr vorhanden, berichtete Udo Winter.

Die Bauaufsicht bat Architekten und Statiker zur Brandstelle. Sie sahen zwar keine konkrete Einsturzgefahr, befürchteten aber, d

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ass sich Gebäudeteile lösen und auf die Straße fallen könnten. Deswegen wurde ein Dachdecker hinzugezogen, der Dachrinnen, lose Verschalungen am Gesims und Dachpappen entfernte. Nach Möglichkeit soll das Haus am Freitag auf der Straßenseite eingerüstet werden, um auf der ganz sicheren Seite zu sein. Erst wenn das erledigt ist, kann die Thoméestraße wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Bilder vom Morgen nach dem Brand

Eigentümer des Gebäudes ist der niederländische Gastwirt Gerard Raaimakers. Er kaufte es vor fünf Jahren mit dem Ziel, es zum „Hotel Sauerland“ mit 16 bis 18 Zimmern und einer Gastronomie umzubauen. Ursprünglich kalkulierte er mit einer zweijährigen Bauzeit, dann geriet sein Projekt aber mehr und mehr ins Stocken – wohl auch deshalb, weil die Arbeiten weitestgehend in Eigenleistung erledigt wurden. Raaimakers wurde noch in der Nacht über das Feuer informiert und kam am Morgen nach Altena, um sich selbst einen Eindruck vom Ausmaß der Zerstörung zu machen.

Zur Brandursache gibt es noch keinerlei Angaben. Die Kripo beschlagnahmte die Brandstelle – wann ein Sachverständiger sie untersuchen könne, sei noch völlig unklar, sagte am Donnerstag Polizeisprecher Norbert Pusch. Gelegentlich habe es in dem Haus Probleme mit „ungebetenen Gästen“ gegeben, hieß es seitens des Ordnungsamtes. Allerdings war zumindest die Eingangstür vor dem Brand fest verschlossen: Die Feuerwehr musste sie aufsägen.

Wie es weitergeht, ist unklar. Wahrscheinlich ist, dass das Haus abgerissen werden muss.

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